„Wildtierhilfe im Garten – Herbst & Winter“

Während die Zugvögel nach Süden abdüsen und dem Winter einfach davonfliegen, verfolgen die heimischen Wildtiere wie Igel, Frosch, Fledermaus, Eidechse, standorttreue Wildvögel sowie die zahlreichen Insekten in unseren Gärten andere Strategien, um sich für die anstehende Kälte und Nahrungsknappheit zu wappnen. Dazu gehört ein dickes Fell – ist ja immer gut – das Sammeln und Deponieren von Futter, Winterspeck anfressen, das Verkriechen in Höhlen, Spalten etc. und natürlich der Winterschlaf, bei dem der Körper auf Sparflamme arbeitet. Beim Igel genügen dann im Minimum ein Atemzug und fünf Herzschläge pro Minute. Auch wenn die kleinen Wildtiere sich ganz gut allein schlagen, kannst du einiges tun bzw. eben nicht tun, um die Nützlinge zu schützen und mit einem Futterangebot durch den Winter zu begleiten. Unser Schlaubi-Huhn Eileen weiß da genau Bescheid …

Wildtiere schützen: Winterquartiere für Wildtiere im Garten schaffen

„Hier findest du ein paar Tipps, wie du in deinem Garten, ähm meinem Hühnergarten, im Herbst Ordnung schaffen kannst, ohne meine Gartengefährten wie Kröte, Igel, Vogel, Biene etc. zu vergrämen. Vorab: Mach nicht zu viel! Vor dem Winter räumen viele ihren Garten auf: das Laub wird entsorgt, die Hecke zurückgeschnitten, Bäume gestutzt und einjährige Blühpflanzen entfernt. Was für das ordnungsliebende Auge genau richtig erscheint, beraubt vielen Tieren ein sicheres Winterquartier. Deshalb: Schaff Ordnung, aber bitte nicht zu viel!“

Ein selbstgebautes Insektenhotel sieht nicht nur schick aus, sondern hilft den Tieren auch beim Überwinter
Ein selbstgebautes Insektenhotel sieht nicht nur schick aus, sondern hilft den Tieren auch beim Überwintern
  • Stauden nicht zurückschneiden: viele Insekten überwintern in den trockenen Stängeln und Vögeln dient die Saat abgeblühter Stauden als Nahrungsquelle; Schlaubi-Huhn Eileen: „Nichts geht über morgendlichen Raureif, stimmts?“
  • Schnittzeiten beachten: Bäume und Hecken sollten nach der Brutzeit (im Herbst) zurückgeschnitten werden und nicht im Frühjahr bei Beginn der Brutzeit
  • Grünschnitt, Blätterhaufen, Reisig aufschichten = Unterschlupfmöglichkeit für Igel, Kröte & Co; Schlaubi-Huhn Eileen: „Hände weg vom Laubbläser!“
  • Einen Holzstapel errichten: Totholz als Winterquartier für Wildbienen
  • Selbstgebaute oder gekaufte Unterschlupfe aufhängen: Insektenhotels für Bienen und weitere Insekten, Nistkästen als Rückzugsorte und Schlafplätze, in dem sich die Tiere vor dem Erfrieren und vor gefährlichem Energieverlust schützen können
  • Garten wildtiersicher machen: typische Tierfallen sind ungesicherte Wasserfässer, Teiche, Kellerschächte etc.

Schlaubi-Huhn Eileen: „Chicks, it’s cold outside! Wie du unseren Hühnerstall und Auslauf winterfest machst und uns bei Laune hältst, das haben wir schon hier beschrieben. Für Eilige gibt es mit unserer praktischen Checkliste eine Kurzfassung“: 

Checkliste Winter als PDF zum Download

Wildtiere füttern: Nahrungsquellen für Wildtiere im Garten bereitstellen

Die Kröte hat es sich im Unterholz gemütlich gemacht.
Die Kröte hat es sich im Unterholz gemütlich gemacht.

Schlaubi-Huhn Eileen: „Anders als die echten Winterschläfer wie Igel, Fledermaus und Siebenschläfer, die den Winter verschlafen und kein Futter brauchen, kommen viele andere Tiere nicht ohne aus. Vieles können sie in einem gut gefüllten Winterbeet finden. Hier ein paar Tipps:“

  • Sträucher und Pflanzen, die auch in den kalten Jahreszeiten Nahrungsquellen bieten sind: Korallenhülse, Winter-Mahonie, Winterschneeball, Kornelkirsche, Mehlbeere, Wildrose, Skimmie, Sanddorn, Eberesche, Vogelbeere, Stechpalme (Ilex) etc.; Schlaubi-Huhn Eileen: „Mit diesem schmalen Ratgeber kannst du schnell die leckersten Wildkräuter und Früchte bestimmen.“
  • Fallobst liegen lassen
  • Frühblüher pflanzen, damit Insekten zeitnah Futterquellen finden
  • Brennnesseln neben dem Kompost stehen lassen = bestes Futter für Insekten
    Ein Igel auf der Suche nach einem geeigneten Überwinterungsquartier.
    Ein Igel auf der Suche nach einem geeigneten Überwinterungsquartier.
  • Energiereiches Winterfutter im wettergeschützten Futterhaus anbieten; Schlaubi-Huhn Eileen: „Profi-Tipp von mir: ein geschlossenes Futtersilo.“
  • Ein extra Futterkasten für Eichhörnchen mit Nüssen und Samen; Schlaubi-Huhn Eileen: „Die Eichkater, die nur eine Winterruhe halten, verbuddeln zwar auch reichlich Nüsse im Boden, finden diese aber nicht immer wieder …“
  • Igelfreunde können etwa ab September bis Mitte Oktober (wenn sie Nachkommen haben) Igel zufüttern

Welches Futter bevorzugen die Wildtiere?

Hier liest du, welche kleinen Projekte im Frühjahr/Herbst deinen Garten für Insekten und Wildtiere einladend gestalten. Wie wäre es beispielsweise mit einer Kräuterbar?

Übersicht: Wie helfe ich denn nun Vogel, Frosch, Fledermaus & Co. durch den Winter?

TIERART FUTTER
UNTERSCHLUPF
BESONDERHEITEN
Wildvogel Fütterung mit Samen, Nüssen, Körnern von November bis Ende Februar (je nach Temperatur früher/länger)

Kleine Spinnen und Insekten finden sie unter Baumrinde, in Tannenzweigen und nicht abgeräumten Stauden oder im Komposthaufen

Auch Fallobst oder als Futter gereichte Äpfel

Bleiben wach und agil, plustern sich auf Nistkästen, eigentlich als Bruthilfe gedacht dienen Spatzen, Meisen, Zaunkönigen & Co. als Unterschlupf in kalten Nächten, am besten rechtzeitig im Spätsommer/September (nachdem der Nachwuchs flügge geworden ist) die Nistkästen reinigen und ggf. gegen Parasiten z. B. mit Kieselgurspray innen einsprühen Futterspender wählen, bei denen die Vögel nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können, regelmäßig reinigen
Igel Ohrwürmer, Laufkäfer, Larven (von z. B. Schnaken und Schmetterling), Spinnen, Würmer, Schnecken

Im Herbst zufüttern im Schälchen für untergewichtige Igel oder bei Nachkommen:

Sehr gut eignet sich (getreide- und gemüsefreies) Katzenfutter mit Haferflocken oder einem gestockten Ei

Äpfel, Pflaumen, etc.

Keine Milch geben, da laktoseintolerant!

 

Echte Winterschläfer von ca. November bis März.

Werden Winterschläfer (öfter) gestört, kann das tödlich enden, wenn sie durch das Aufwachen mehr Energie als geplant und vorab angefuttert verbrauchen und kein Futter finden, weil sie keine Vorräte angelegt haben.

Bevorzugen dichte Hecken, Blätterhaufen oder Mulden im Boden, auch selbst mit Laub gepolsterte Igelhäuser

„Unaufgeräumte“ Ecken im Garten belassen

Beim Umschichten von Reisig- und Laubhaufen im Herbst achtgeben; er könnte einen Igel beherbergen

 

Fledermaus Im Flug erbeutete Insekten Halten einen Winterschlaf

Sie überwintern in geschützten Höhlen, alten Stollen oder anderen unterirdischen Verstecken

Achtung! Fledermauskasten werden nur im Sommer und zur Aufzucht der Jungen genutzt, zur Überwinterung brauchen Fledermäuse frostsichere Standorte, die sie z. B. auch in Gartenhütten und Geräteschuppen oder auf Dachböden finden

Beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) gibt es eine Hotline, an die man sich wenden kann, wenn man Fragen zu z. B. gefundenen Fledermäusen hat
Frosch/
Kröte
Vor und nach der Winterstarre:

Insekten, Larven,

Schnecken, Raupen und Regenwürmern

Fallen in Winterstarre

Winterquartier: unter der Erde (in Mäusegängen), unter dichten Laubhaufen, am Gewässergrund (Schlamm)

Unverfugte Steinmauern im eigenen Garten, Steinhaufen mit einer Erdtiefe bis 1 m 

Eisfreihalter im Gartenteich sorgen dafür, dass Teiche im Winter nicht komplett zufrieren

Eidechse/
Blindschleiche
Nur vor und nach der Winterstarre: Insekten, Würmer, Larven, Schnecken Fallen in Winterstarre, brauchen geschützten, sicheren, „warmen“ Schlafplatz z. B. unter Holzstapel, Totholz Achtung Falle! Kellerschächte, Abflussgitter, leere Flaschen und Gefäße, Regenwassertonnen und  Lüftungsschlitze können zu tödlichen Fallen werden, wenn die Tiere besonders bei sinkenden Temperaturen auf der Suche nach einem trockenen, frostfreien Plätzchen sind.

Auch wenn die Winter hierzulande durchschnittlich immer milder werden, bedeuten Kälte und eingeschränkte Nahrungsquellen für viele der nützlichen Wildtiere einen täglichen Überlebenskampf. Erstaunlich ist, dass wir besonders viel helfen können, indem wir weniger tun – also Hacke, Harke stehen lassen – und den Garten an ausgewählten Stellen einfach so belassen. Das letzte Wort hat Schlaubi-Huhn Eileen: „Genau! Der naturnahe Garten bietet den besten Schutz und das beste Nahrungsangebot für Wildtiere und Insekten – ganz im Sinne einer ökologischen Gartengestaltung.“

 

Viele weitere Infos findest du hier:

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