Aus der Art geschlagen: deformierte Eier

Man muss sich das einmal vorstellen: Abhängig von der Rasse legen Hennen etwa jeden zweiten Tag oder häufiger ein Ei. Innerhalb von ein bis zwei Tagen reift dabei ein Ei mit dem Gewicht einer Zitrone heran. Die Eier unterscheiden sich ebenso nach Rasse natürlicherweise in Farbe und Größe. Da verwundert es nicht, dass Hennen hin und wieder anders aussehende – deformierte – Eier legen, die nicht der Norm entsprechen. Diese deformierten Eier sind ein zuverlässiges Frühwarnsystem für Hühnerhalter*innen, um frühzeitig Stress, Mangelerscheinungen und Krankheiten zu identifizieren und den Hühnern zu helfen.

Form und Aufbau …

… normaler Eier

… deformierter Eier

Ovale Form mit einem spitzem und einem stumpfen Ende Deutlich größere oder kleinere Eier
Im Inneren befinden sich Dotter und Eiklar, geschützt durch eine glatte harte Oberfläche „Geknittert“ aussehende Eier
Windeier, Eier bei denen die Schale komplett fehlt
Rillen auf der Schale
Weißfärbung des Eidotters
Kalkablagerungen in Form von kleinen Pocken auf dem Ei
Verfärbungen der Schale in vielen verschiedenen Variationen

 

Nicht jedes Ei hat das Zeug zum Brutei. Wie du die erfolgversprechendsten Bruteier – ob gekauft oder selbst erzeugt – auswählst, erfährst du hier:

Wann bzw. warum entstehen deformierte Eier?

Faktoren, die die Eierqualität indirekt oder direkt beeinflussen sind ganz unterschiedlicher Natur:

  • Ernährungsbedingt: Wassermangel, Kalkmangel (Kalziummangel oder Überversorgung) , Vitamin- und Mineralsalzmangel
  • Haltungsbedingt: Stallklima, Staub, Transportschäden
  • Erbbedingt/anlagebedingt: Missbildungen
  • Stress: hohe Legeleistung, Umstallung, Quarantäne
  • Alter
  • Immunstatus

 

Bei kleinen Krümeln auf der Eierschale handelt es sich für gewöhnlich schlicht um Kalkablagerungen, die auf ein übergroßes Kalziumangebot hindeuten. Hier hilft es ggf., die Kalziumzufuhr einzuschränken. Während es bei jungen Hennen zu Beginn ihrer Legezeit noch als unbedenklich gilt, wenn sie zu kleine oder deformierte Eier legen, gibt das bei ausgewachsenen Tieren durchaus Anlass zur Sorge. Nicht nur Viruserkrankungen bewirken verformte Eier, sondern auch eine Überproduktion, also die Kombination von zwei Eiern. Dazu kommen Störungen während der Rotation des Eies im Legedarm. Um nämlich eine schön gleichmäßige Schale zu erhalten, rotiert das Ei kontinuierlich. Wird dieser empfindliche Prozess gestört, kommt es zu Verformungen bei ansonsten intakten Eiern.

Nicht zu unterschätzen ist schließlich der Faktor Stress. Nicht nur bei uns Menschen kann dieser den Körper krank machen, auch bei Hühnern wirkt sich Stress unter anderem auf die Beschaffenheit der Eierschalen aus. Hennen legen meistens eher am Morgen ihr Ei, die Schalenbildung erfolgt demzufolge meist in den Nachtstunden. Neben ausreichend Kalzium im Futter brauchen die Hennen dafür vor allem Ruhe.

Wie weiß ich, ob eine Krankheit die Ursache für verformte Eier ist?

Grundsätzlich gilt: Wenn deformierte Eier regelmäßig auftreten, sollte man die betroffenen Hühner in der Tierarztpraxis auf Krankheiten checken lassen. Rillen auf der Eierschale können ein Indiz für Infektiöse Bronchitis sein oder für andere Beschwerden im Eileiter. Eine Weißfärbung des Dotters kann auf einen Befall mit Darmparasiten oder eine Muskelmagenverstopfung hindeuten, bei der das aufgenommene Grünfutter nicht ausreichend verdaut werden kann.

Hinweis: Diese deformierten Eier sind nicht für den Verzehr geeignet!

  • Eier ohne Schale (Windeier)
  • Deformierte Eier mit Rillen
  • Eier mit einem blassen Dotter

Zu kleine oder zu große Eier (Mehrfachdotter) sind per se nicht pathologisch und können ohne andere „Symptome“ bedenkenlos gegessen werden.

Welche Maßnahmen kann ich ergreifen, um Anomalien bei Eiern vorzubeugen?

  1. Ein kurzer Kontrollblick beim Einsammeln der Eier ist wichtig, um früh deformierte Eier zu erkennen und auch den einzelnen Hennen zuzuordnen: weisen mehrere Hühner ähnliche Symptome auf, deutet es z. B. auf einen Virus oder auf eine Mangelernährung hin
  2. Die Basis für gesunde und legefreudige Hennen ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung z. B. mit einem speziellen Legehennenfutter
Bio-Hühnerfutter Legemehl für Legehennen mit aromatischem Oregano und wohltuenden Kräutern, optimal ausbalanciert in den Nähr- und Vitalstoffen für das tägliche Ei
  1. Zur Stärkung der Schale sollte Muschelgrit stets ausreichend zur Verfügung stehen. Die Hühner picken für gewöhnlich instinktiv Partikel der richtigen Größe bzw. Dosis.
Muschelgrit zu Versorgung mit Mineralstoffen und zur Unterstützung der Verdauung, enthält Kalk, Magensteinchen, Pflanzenkohle und Anisöl
  1. Ein gut gereinigter Stall und Außenbereich beugen vielen Krankheiten vor und helfen so indirekt gegen deformierte Eier
  2. Stress vermeiden: für genügend Plätze an Tränke, Futterautomat sowie eine ausreichende Zahl an Legenestern und genügend Stall und Auslauffläche sorgen

 

Kalziummangel bei Hühnern führt nicht selten zu Windeiern. Wir erklären hier, wie schnell du das Problem wieder los wirst:

Die Beschaffenheit des gerade gelegten Eies lässt tragfähige Rückschlüsse zu auf die aktuelle körperliche Verfassung der jeweiligen Henne. Deformierte Eier – mal abgesehen von einmaligen Ausrutschern als Laune der Natur – können bei der Legehenne auf Mangelerscheinungen oder ernsthafte Erkrankungen (Viren, Parasitenbefall) hinweisen.

 

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