„Krankes Huhn, was nun? – Hühnerkrankheiten Basics für Hobbyhaltung“
Ja, auch Hühner können Durchfall, Schnupfen und andere Wehwehchen oder sogar ernste Erkrankungen bekommen. Dann ist es gut, wenn man als Hühnerhalter*in für die häufig auftretenden leichten Krankheiten mit ein wenig Grundwissen und evtl. dem einen oder anderen unterstützenden Mittel gewappnet ist. Für ernstere Erkrankungen, wenn es einem Huhn wirklich schlecht geht, sollte man nicht lange rumprobieren, sondern zum Wohl des leidenden Tieres und auch zum Schutz des übrigen Geflügelbestands schnell handeln und einen auf Geflügel spezialisierten Tierarzt einholen. Für ihren fachlichen Rat danken wir der Geflügeltierärztin und -Bloggerin Dr. Eva-Maria Casteel.
Schnupfen, Durchfall & Co: Welche Beschwerden ich ggf. (zunächst) selbst behandeln kann
Vorweg: Im Zweifel stimmt dein Bauchgefühl und du suchst sofort eine Praxis auf. Bei harmlosen Beschwerden kannst du häufig abwarten und schauen, ob es z. B. durch den Einsatz einfacher „Hausmittelchen“ besser wird. Zum Beispiel bei leichtem Schnupfen oder Durchfall kann man als Geflügelhalter durchaus selbst schon einiges machen. Wichtig ist es – auch im Sinne des gesamten Geflügelbestandes – erkrankte Tiere sofort zu isolieren, um Ansteckung zu vermeiden und genau zu beobachten, ob sich der Zustand verschlechtert. Da Hühner einen vergleichsweise schnellen Stoffwechsel haben, ist die Inkubationszeit oft sehr kurz und eine ernsthafte Krankheit kann sich früh zeigen. Es gibt aber auch einige Erkrankungen bei denen die Auswirkungen erst spät auftreten. Sollten sich die Beschwerden oder der Gesamtzustand verschlechtern, empfiehlt sich tierärztlicher Rat.
Wusstest du, dass ein Huhn meist 5 bis 7 Jahre alt wird bzw. einzelne Hühner auch 30 oder sogar bis 50 Jahre alt werden können? Gänse können mit ca. 30 bis max. 80 Jahre sogar noch älter werden. Vorausgesetzt, es handelt sich um robuste alte Rassen, die bei guter Pflege einen natürlichen Alterstod erleben dürfen.
Krankes Huhn: Was sind die ersten Maßnahmen zur Versorgung?
Das kranke Huhn möchte in einem nicht zu dunklen Raum untergebracht werden. Licht ist ja bekanntermaßen ein wichtiger Taktgeber für Hühner, weshalb sie die Dunkelheit mit einer ständigen Nachtruhe verbinden würden, inaktiv werden, nicht fressen und nicht legen (Legenot). Außerdem kann je nach Erkrankung auch Ruhe vor Artgenossen oder ggf. Wärme z. B. durch eine Wärmelampe nötig sein. Dazu kommen dem angeschlagenen Huhn besondere Snacks und Leckerli gerade recht, um wieder fit zu werden. Diese müssen aber unbedingt auf die Art der Erkrankung abgestimmt werden.
Futtersnacks / Nestkräuter / Oregano-Produkte aus dem Shop:
Aromatische und wohltuende Kräuter „Wintermischung“ für das Legenest mit z. B. Orangenschale, Nelken, Anis und Zimt
Lebende oder getrocknete Mehlwürmer – für Futterverweigerer, um ein fressunlustiges, untergewichtiges Tier zum Fressen zu motivieren. ABER, nicht bei Durchfall!
Dosto Liquid mit 10 % Oregano-Öl zum schnellen Einsatz in Stress- und Problemphasen der Tiere (Tränkenzusatz) – oft hilfreich bei Durchfall!
Wusstest du, dass der Geschmackssinn bei einem Huhn nur wenig ausgeprägt ist? Das Futter wird vor allem nach optischen Gesichtspunkten und nach Erfahrung ausgewählt und dann ohne längere Prüfung schnell heruntergeschluckt. So können auch bittere Medikamente in der Regel problemlos verabreicht werden. Etwas anders sieht es da bei Tränkenzusätzen aus. Bei der Aufnahme von Flüssigkeiten ist das Geschmacksempfinden nach neueren Erkenntnissen ausgeprägter. So reduziert sich z. B. bei einer Überdosierung von Tränkenzusätzen auch aus „geschmacklichen“ Gründen die Wasseraufnahme der Hühner, was nicht gut ist.
Einige Beispiele der relevanten Hühnerkrankheiten für Hobbyhaltungen auf einen Blick:
Auch der Trend zur privaten Haltung von Gartenhühnern trägt zur vermehrten Verbreitung von Geflügelkrankheiten bei. Vor allem, wenn regelmäßig aus verschiedenen Quellen Hühner zugekauft werden. Einige Krankheiten können sogar über Bruteier weiter verbreitet werden. Hühnerkrankheiten wie Marek breiten sich zunehmend gerade unter Privathaltungen aus, auch weil diese nicht so umfangreich impfen und kontrolliert werden.
Erblich und genetisch bedingte Krankheiten / Zuchtbedingt Leiden
Legedarmentzündung
Gelegentlich, bei älteren Hennen und Hybridhennen häufiger
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Verklebtes Gefieder rund um die Kloake
Im Nest findet man Ei-ähnliche unförmige Gebilde
Pinguin Haltung der Hennen
Vergrößerter Bauchbereich
Abmagerung
Behandeln: Was getan werden kann
Kann nur im Frühstadium antibiotisch behandelt werden. Im vorangeschrittenen Stadium kommt in einigen Fällen eine Operation zur Entfernung des Legedarmes in Frage
Legenot
Relativ häufig
Das Ei steckt zwischen dem Legedarm und der Kloake der Henne fest
Die Henne wird alles versuchen, um das Ei herauszupressen, doch nicht immer gelingt das
Ursache
Henne ist zu jung
Das Ei ist zu groß
Zu hohe Legeleistung
Kälte
Übergewicht des Tieres
Nährstoffmangel, vor allem Kalziummangel!
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Henne begibt sich immer wieder ins Legenest, doch dort liegt nie ein frisches Ei
Verweigerung von Nahrung und Flüssigkeit
Henne hat einen harten Bauch (Beim Abtasten können sie hier das Ei fühlen)
Henne läuft wie ein Pinguin im fortgeschrittenem Stadium
Breitbeiniger Gang
Behandeln: Was getan werden kann
Ein umgehendes Eingreifen ist erforderlich, da das Tier sind sonst sterben kann
Gönnen sie der Henne ein warmes Bad (Wasser nicht zu heiß), so werden die Muskeln entspannt und die Henne legt in den meisten Fällen das Ei
Massage des Bauches Vorsichtig! Ruptur vom Ei vermeiden
Gleitgel / Paraffinöl vorsichtig in die Kloake / um die Kloake eingeben, damit das Ei besser „flutscht“
Falls keine Besserung auftritt umgehend einen Tierarzt aufsuchen
Perosis der Junghühner
Nicht zu verwechseln mit den umgangssprachlichen Spreizbeinchen, die manchmal bei Küken direkt nach dem Schlupf auftreten und durch Fixierung (Tape, Gummiband-Methode) recht schnell und gut behandelt werden können. Bei Perosis ist das Sprunggelenk deformiert, das hat zur Folge, dass die Achilles- und die Zehenbeugersehne abrutschen und betroffene Hühner die Beine nicht mehr richtig aufstellen können. Sie humpeln dann, nutzen manchmal den Flügel als Unterstützung. Arthrose als Folgeerscheinung einer nicht behandelten Fehlstellung ist möglich.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Küken ab der 3 Lebenswoche können Beinchen nicht mehr aufsetzen
Unteren Extremitäten werden nach hinten gedreht abgespreizt
Kann seltener auch bereits bei Eintagsküken aufkommen
Auslöser
Kann sowohl genetisch bedingt als auch haltungsbedingte Ursachen haben
In den meisten Fällen liegt es allerdings an der Mangelernährung der Elterntiere, welche zu einem Mangel im Brutei führt
Eine eiweißreiche Fütterung der Küken kann die Symptome noch mehr verstärken
Behandeln: Was getan werden kann
Mineralsalz (Calcium)- und Vitamin-D3-Gaben fördern eine frühzeitige Festigung der Gelenkknochen, und sollte daher möglichst zeitig nach dem Schlupf gegeben werden.
Eine Therapie der ausgeprägten Fehlstellung ist selten möglich und vor allem bei schweren Rassen in der Regel schlecht umsetzbar.
Bei leichten Rassen kann ggf. durch tierärztliche Behandlung eine Korrektur vorgenommen werden. Das muss aber immer im Einzelfall entschieden werden. Der Verlauf muss genau beobachtet werden um sicherzugehen, dass es für das Tier nicht zu schmerzhaft wird.
Bauchfellentzündung
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Kotverschmierte Kloake
Feste, eitrig- fibrinöse Masse
Geschwollener Bauch durch eine Aszites (Bauchwassersucht, Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle durch Entzündungsprozesse)
Keine Legeaktivität mehr
Krumme Schwanzhaltung/Rückenhaltung
Schmerzhaft / Schmerzempfindlichkeit
Auslöser
Eine Bauchfellentzündung ist eine der häufig auftretenden „Berufskrankheiten“ bei Legehybriden. Sie entsteht, wenn eine Dotterkugel, aus dem Eierstock in die Bauchhöhle wandet, statt in den Eileiter. Es kommt zur Infektion, die sich ausbreitet und der Henne großes Leid verursacht. Sehr oft hat diese Krankheit einen tödlichen Verlauf, denn Hühner zeigen Schmerzen oft erst (zu) spät.
Behandeln: Was getan werden kann
Stallhygiene und betroffene Tiere aus dem Stall entfernen
Vermeidung von Staubaufwirbelung
Nester unbedingt sauber halten, damit die Keime sich nicht verteilen können
Umstellung vom Futter
Regelmäßige Gabe von Quarzsand und auf eine ausreichende Kalziumversorgung achten
Osteopetrosis
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Deutlich sichtbare Auftreibung der Knochen durch Wucherung entarteter Knochenmarkszellen unmittelbar im Knochen
Zeigt sich durch Frakturen, Kleinwuchs, druckbedingte Nervenschädigungen
Erkennbar auf Röntgenaufnahmen
Auslöser
Erblich bedingte Krankheit → Gendefekt/Genmutaion
Behandeln: Was getan werden kann
Nicht behandelbar, betroffene Tiere sollten sofort aus der Herde entfernt werden
Aszites/Bauchwassersucht
Ein häufig auftretendes Leiden, welches als entzündliche und nicht entzündliche Aszites vorkommen kann. Die nicht entzündliche entsteht bspw. durch Herzinsuffizienz, die entzündliche Aszites durch Tumore, Entzündungen, Peritonitis.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Beherzter Griff an den Bauch beim abendlichen Kontrollgang (wenn der Bauch praller ist, Adern hervortreten oder das Huhn breitbeinig hochaufgerichtet steht ist Achtung geboten)
Auslöser
Hochleistungszucht (Legehennen & Masthühnchen)
Schädigung der Herzmuskulatur
Erbliche Disposition
Durch starke Entzündung des Legedarms
Behandeln: Was getan werden kann
Unheilbar aber behandelbar durch eine Tierärztin/einen Tierarzt mit Antibiose, Entwässerung (also Punktierung) und ggf. einem Hormonimplantat
Mariendistelextrakt im Frühstadium oder zur Vorbeugung (dieser unterstützt die Leberzellen in ihrer Funktion)
Pflichtimpfung für alle (privaten und professionellen Betriebe): jährliche Spritze oder regelmäßig über Trinkwasser
Eine Therapie ist verboten, Bekämpfung entsprechend der Geflügelpest-Verordnung (Keulung, Beobachtung des Bestands)
Ersatzleistungen durch Tierseuchenkasse
Es besteht Anzeigepflicht
Gehirn- und Rückenmarksentzündung
Aviäre Encephalomyelitis
Typische Jungtiervirusinfektion
Bei Hühnern im höheren Alter sorgt eine Infektion lediglich für einen Legeleistungsabfall
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Zittern von Kopf und Hals
Krämpfe
Lähmungserscheinungen
Rudern mit den Beinen in Seitenlage
Unsicherer Gang
Behandeln: Was getan werden kann
Eine Spezifische Therapie ist leider nicht möglich
Elterntiere sollten drei Wochen vor dem Sammeln der Bruteier geimpft werden
Hühnerpocken
Selten
Meldepflichtig
Werden durch das Hühnerpockenviren verursacht
Infektion durch Hautverletzungen aufgrund von Picken, Kratzen oder Insektenstichen (rote Vogelmilbe, sowie viele andere fliegende Insektion > Verbreitung auch über längere Strecken möglich) oder über die Schleimhäute im Schnabel/Rachenbereich bzw. über das Auge.
Verschiedene Formen
Hautform
Schleimhautform
Diverse Mischformen
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Unbefiederte Hautbereiche betroffen, rötliche Pusteln am Kopf, Schnabel, Nasenöffnungen, Augenlid, Kamm und Kehllappen
Weißgelbe Belege der Schleimhaut der Schnabelhöhle, Erstickungsgefahr
Bei Schleimhautform häufig Gesundheitsprobleme durch weitere Infektionserreger (Sekundärinfektionen). Gewichtsverlust, reduzierte Futteraufnahme
Erblindung bei Betroffenheit des Auges möglich
Behandeln: Was getan werden kann
Antibiotische Behandlung hat keinen Einfluss, da es sich um eine Virusinfektion handelt
Bekämpfung der roten Vogelmilbe
Impfung per Injektion ist möglich, falls vermehrt Probleme im Bestand auftreten
Salben und Wundreinigung durch den Tierarzt können Erleichterung verschaffen
Egg-Drop-Syndrom
In ihrem Verhalten sind die Tiere normal und Verluste treten selten auf
Übertragung über das Ei an das Küken, über Kot und Trinkwasser, Eierpappen sowie über andere Einrichtungsgegenstände.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Legeleistungsabfall bis zu 50 % über eine Dauer von 2-10 Wochen
Windeier, Probleme bei der Schalenbildung
Enten sind häufig ohne Symptome betroffen und übertragen das Virus an Hühner und Wachteln, die dann Legeleistungseinbußen zeigen
Behandeln: Was getan werden kann
Behandlung der Virusinfektion nicht möglich
Zur Unterstützung vermehrt Vitamine und Mineralien geben
Vogelgrippe
Wird auch Geflügelpest oder aviäre Influenza genannt
Häufigkeit: saisonal und regional unterschiedlich, aber in einigen Regionen sehr häufig
Ursache
Übertragung durch direkte Kontakte des Geflügels mit infizierten Wildvögeln.
indirekte Kontakte: Einstallung neuer Tiere, Personen- und Fahrzeugverkehr, Geräte, Futter, Einstreu und Wasser
Bereits Spuren von Kot bzw. Nasensekreten von Wildvögeln, die nicht sichtbar sind, reichen für die Übertragung aus
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
allgemeiner Schwäche
stumpfes struppiges Federkleid
hohes Fieber und erschwerter Atmung mit geöffnetem Schnabel
Ödeme an Kopf, Hals, Kamm, Kehllappen, Beinen und Füßen bilden sowie Blauverfärbung der Haut und der Schleimhäute auftreten.
wässrig-schleimiger und grünlichen Durchfall
neurologische Störungen.
Legeleistung sinkt, die Eier können dünnwandig oder schalenlos sein
Erkrankte Tiere stellen meist das Fressen ein.
Bei hochvirulenten Erregern endet die Krankheit bei Nutzgeflügel bei nahezu allen Tieren tödlich.
Vorbeugen
Erhöhe die Biosicherheit in deinem Stall
Stallbesucher fremder Personen minimieren
Stallschuhe und ggf. Stallkleidung verwenden
Schutzdesinfektion durch Matten und Schuhüberzieher vor dem Betreten des Stalls
Futter, Einstreu etc. geschützt vor Wildvögeln aufbewahren
Futter und Tränken nur im Stall aufstellen
Ausführliche Informationen zur Vogelgrippe findest du hier.
Leukose/Hühner-Leukämie
Eine Viruserkrankung, bei der meist Hühner im Alter von 6 – 10 Monaten betroffen sind. Der Ausbruch der Krankheit erfolgt meist erst einige Monate nach der Infektion.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Krankheit kann alle Organe befallen
Hat sehr unspezifische Symptome
Mattigkeit
Abmagerung
Durchfall
abnehmende Nahrungsaufnahme
blasses Gesicht
Entfärbung von Kamm und Kehllappen
Stillstand der Legetätigkeit
seltener auch Lähmungserscheinungen
häufigste Virus induzierte Tumorerkrankung beim Huhn
sind Retroviren
Umfangsvermehrungen im gesamten Organismus möglich. Je nach befallenem Organ dann entsprechendes klinisches Bild
Weit verbreitet
Häufig, aber bestimmt nicht häufig erkannt. Durchseuchung wahrscheinlich stark verbreitet
Oft Tiere infiziert, aber symptomlos, Inszidenz liegt bei knapp 12%
Auslöser
Aviäres Leukosevirus
Es können sich krebsartige Tumore in Niere, Leber und Milz bilden
Auftreten einer stark vergrößerten Leber mit Flecken
Veränderungen am Herzen
Schwächung des Immunsystems
Behandeln: Was getan werden kann
Keine wirksame Behandlung bekannt
Kein Impfstoff verfügbar
Den ganzen befallenen Bestand euthanisieren/eindeutig erkrankte Tiere euthanisieren
Danach Stall umbedingt gründlich reinigen und desinfizieren
Gumboro Krankheit oder Infektiöse Bursitis (IBD)
Viruserkrankung die vormals bei jungen Hühnern auftritt, benannt nach dem Ort der ersten Sichtung in Gumboro, Delaware. Meldepflichtig. Das Virus befällt die Bursa Fabricii oder Bursa cloacalis, ein sackförmiges lymphatisches Organ der Vögel, welches am Dach der Kloake zu finden ist. Dieses Organ dient der primären Differenzierung der B-Lymphozyten. Der Erreger greift das sich noch entwickelnde Immunsystem junger Hühner an, was zu einer Immunsuppression führt. In ihrem weiteren Lebensverlauf sind erkrankte Tiere also ständig der Gefahr weiterer Krankheiten ausgesetzt, da sie besonders anfällig für Infektionen sind.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Blasse, matte (Jung)Tiere (Infektion meist im Alter von 3 – 12 Wochen)
Keine Lust auf Bewegung, teilnahmslos
Futterverweigerung
Geschwollene, gerötete Kloakengegend
Dünnflüssiger Kot
Gesträubtes Fell
Picken an der eigenen Kloake
Auslöser
Übertragung durch infizierte Kleidung oder Ausrüstungsgegenstände
verbreitet sich leicht von Tier zu Tier hauptsächlich über Kot, aber auch Nasen- oder Augensekret
Behandeln: Was getan werden kann
Eine kausale Behandlung erkrankter Tiere ist nicht möglich
Impfung der Muttertiere (vor Legebeginn) mit jährlicher Auffrischung – die Hennen immunisieren die Küken über das Ei
Vorbeugen: HYGIENE! Ordentliche Reinigung und Desinfektion des Stalls
Tritt im Hobbybereich selten auf.
Bakterielle Infektionen
Listeriose
Eine meldepflichtige Erkrankung, da sie über Lebensmittel auch auf Menschen übertragen werden kann (Zoonose).
Listerien (Bakterien) kommen in der Natur praktisch überall vor. Im Boden und auf Pflanzen überleben sie wochen- bis monatelang. Zwei Unterarten der Listerien können bei Tier und Mensch aber eine Infektion hervorrufen die zur Gefahr werden kann. Bei Vögeln verläuft eine Listeriose zumeist als Sepsis (Blutvergiftung) mit unspezifischen Symptomen und plötzlichen Todesfällen. Aber auch zentralnervöse Erscheinungen sind möglich.
Selten
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Unkoordinierte Bewegungen
Lähmung oder Verdrehung des Halses
Bindehaut und Darmentzündung
Auffälligkeiten in Leber, Milz und Lunge
Behandeln: Was getan werden kann
Auf eine gute Fütterungshygiene achten (bei Rindern, Schafen und Ziegen gelangen Listerien oft über eine nicht ausreichend saure Silage in den Bestand)
Bislang gibt nur ein Impfstoff für Schafe
Beim Menschen wird Listeriose mit Antibiotika behandelt
Mykoplasmen = bakterielle Atemwegs-/Darmerkrankung durch Mikroorganismen
Häufig
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Geschwollene Köpfe (angestautes Nasensekret)
Schaum im Auge
Atemwegsgeräusche
Verringerte Legeleistung und Schlupfrate
Lahmheit durch Gelenkentzündung
Behandeln: Was getan werden kann
Diagnostik mit PCR-Test
Antibiotikum je nach Variante
Impfung der Elterntiere, um Übertragung auf Küken zu vermeiden
Neue Tiere vor Aufnahme in den Bestand ggf. testen lassen
Geflügelcholera (aviäre Pasteurellose)
Ursache:
Bakterielle Infektion mit Pasteurella multocida
Tritt häufiger in Herbst- und Wintermonaten auf
Häufig von Schadnagern und Wildvögel übertragen
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Mattigkeit
Appetitlosigkeit
Durchfall
Atemnot
Gelenkschwellungen
Todesfälle können ganz plötzlich auftreten; Mortalitätsrate bis zu 50 %
Behandeln: Was getan werden kann
Bereits erkrankte Tiere haben schlechte Heilungschancen, da schneller Verlauf. Kontakttiere können noch antibiotisch behandelt werden (Metaphylaxe).
Geflügeltuberkulose
Meldepflichtig
Kommt bei schlechten, unhygienischen Haltungsbedingungen häufiger vor
Vermehrt durch den Trend zur Freilandhaltung
Tritt hauptsächlich in der Hobbyhaltung auf
Wildvogelkot und Zukauftiere ohne Symptome sind häufig Infektionsquelle
Für Menschen unter besonderen Umständen anstecken (Immunschwäche, Ältere Menschen etc)
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Einstellen der Legetätigkeit
Abmagerung
Einzelne plötzliche Todesfälle
Magere Tiere
Kamm und Kehllappen verlieren ihre typische Farbe
Krankheit kann nur über Obduktion nachgewiesen werden
Behandeln: Was getan werden kann
Heilung nicht möglich à Medikamentöse Behandlung derzeit nicht möglich
Bei Verdacht unbedingt Tierarzt hinzuziehen
notwendig gesamten Bestand zu töten
Pullorumseuche
Selten
mitteilungspflichtig nach Hühnersalmonellen Verordnung
Infektion mit Salmonella pullorum, auch weiße Kükenruhr genannt
Die Übertragung erfolgt sowohl von Tier zu Tier als auch über das Ei auf das Küken. Das geschieht entweder durch symptomlos infizierte Ausscheidertiere, Schadnager, Parasiten oder Gerätschaften
Es erkranken zumeist Küken und Jungtiere. Ein Teil der Embryonen stirbt bei akuten Verläufen außerdem bereits im Ei ab. Geschlüpfte Küken sind häufig apathisch und setzen auffällig weißen Kot ab (daher der Name) und viele verenden meist in den ersten Lebenswochen.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Hängende Flügel
Allgemeine Schwäche
Stärkeres Wärmebedürfnis
Futterverweigerung
Federn um den After verklebt
Weißer Kotabsatz
Überlebende Küken wachsen häufig nur zögerlich heran, sehen struppig aus, zeigen deformierte Knochen und Gelenksentzündugen oder erblinden.
Ältere Tiere zeigen kaum klinische Symptome
Sektion verendeter Küken/Organproben; Blutprobenentnahme bei älteren Tieren um Ausscheider zu identifizieren
Behandeln: Was getan werden kann
Nicht sinnvoll, eine Therapie führt nicht zur Erregerelimination. Es entstehen nur Dauerausscheider, die die Erkrankung weiterverbreiten. Wichtig ist es vor Allem im Voraus den Erregereintrag durch Biosicherheitsmaßnahmen zu vermeiden.
Unspezifische Salmonellose
Gelegentlich
Meldepflichtige Tierkrankheit bzw. mitteilungspflichtig nach Hühnersalmonellen Verordnung; Zoonose! Kann auf den Menschen durch, mit salmonelllenbelastete Eier und Geflügelfleisch übertragen werden
Durch verschiedene Salmonellen Serotypen hervorgerufen
Ansteckend; wird über Kot, Parasiten, Schadnager, Wildvögel und alle möglichen Gebrauchsgegenstände übertragen
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Bei Küken: gerringgradiger Durchfall, vereinzelt Todesfälle i.d.R. in den ersten 3 Lebenswochen
Erwachsene Tiere: symptomloser Ausscheider und Träger, degenerierte Eifollikel
Nicht sinnvoll, eine Therapie führt nicht zur Erregerelimination. Es entstehen nur Dauerauscheider, die die Erkrankung weiterverbreiten. Wichtig ist es vor Allem im Vorraus den Erregereintrag durch Biosicherheitsmaßnahmen zu vermeiden.
Rotlauf
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Gerötete Hautareale
Auslöser
Bakterium Erysipeloid
Zählt zu den Zoonosen
Übertragung
Kontakt zu infizierten Tieren
Ebenfalls bedeutende Übertragungsquelle kontaminierte Einstreu
3 Verlaufsformen
Akut
Perakut
Chronisch
Behandeln: Was getan werden kann
Impfen möglich
Gabe von Antibiotika
Schädlinge
Endoparasiten
Kokzidien = parasitäre Darmerkrankung
Häufig
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Meist sind Küken oder Jungtiere betroffen
Je nach Kokzidienart werden verschiedene Darmabschnitte befallen
Z. B. Blut im Kot (rote Kükenruhr) oder weißer flüssiger Kot (weiße Kükenruhr)
Durchfall
Gewichtsabnahme
Apathie – aufgeplustert in der Ecke sitzen
Abnahme der Legeleistung
Behandeln: Was getan werden kann
Regelmäßiges Ausmisten, um Parasitendruck zu verringern – im Akutfall alle 3 bis 4 Tage, um den Parasitenkreislauf zu durchbrechen
Spezielle Desinfektionsmittel gg. Kokzidien
Futter mit Oregano (antibakteriell, antiparasitär)
Ausführliche Informationen zum Thema Kokzidien findest du hier.
Schwarzkopfkrankheit
Hühner selten mit Symptomen, bei Puten hohe Mortalität
Wird auch wie folgt genannt
Blackhead Disease
Enzootische Leber-Blinddarm-Entzündung
Histomoniasis
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Apathie
Schwefelgelber Kot
Federn rund um die Kloake mit Kot beschmiert
Plötzliche Todesfälle
Behandeln: Was getan werden kann
Nur bei Heimvögeln zugelassen (Medikamentös)
Immunstärkende Maßnahmen ergreifen
Erde im Auslauf abtragen, um eine Infektion der nachfolgenden Generation auszuschließen
Bandwurmbefall
Gelegentlich
Aufnahme immer über einen Zwischenwirt (Käfer, Ameisen, Regenwürmer, Insekten, Nacktschnecken)
Sie ernähren sich durch Nährstoffe, die im Darm und schädigen die Darmwand, was zu Entzündungen führen kann.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Abmagerung
Wässriger Durchfall
Perlschnurrartige Wurmteile im Kot
Blasse Kämme
Bei leichtem Befall häufig keine klinischen Symptome
Behandeln: Was getan werden kann
Bekämpfung des Zwischenwirts schwierig, sobald Hühner im Auslauf gehalten werden.
2-3 x pro Jahr Kotproben untersuchen lassen um den Befall bzw. den Grad des Befalles einschätzen zu können und so rechtzeitig zu reagieren.
Bei nachgewiesenem Befall: Verabreichung eines für Bandwürmer wirksamen Wurmmittels;
Bekämpfung der Zwischenwirte in der Stallumgebung und im Auslauf soweit möglich
Ektoparasiten
Rote Vogelmilbe
Sehr häufig
Verursachen großen Schaden und können für Todesfälle sorgen
Befallen nachts die Hühner und saugen sich mit ihrem Blut voll
Tagsüber in sämtlichen Ritzen und Verstecken im Hühnerstall versteckt, bei genauem Hinsehen als rötlich, schwarze Milben zu erkennen
Erkennen
Juckreiz
Blutarmut
erhöhter Stress, Unruhe
Gewichtsverlust
Verringerte Legeleistung
Schwächung des Immunsystems
Unruhe im Hühnerstall
Blasses Eidotter (häufig)
Blutspritzer auf den Eierschalen
Eiablage außerhalb der Hühnernester
Übermäßiges Sandbaden
Behandeln
Physikalisch: Kieselgur als Pulver oder Spray flächendeckend anwenden; möglich ist auch das Abflammen von geeeigneten Stalleinrichtungen (VORSICHT)
Chemisch: Anwendung von Antiparasitika per Rückenspritze im gesamten Stall und auf allen Gebrauchsgegenständen
Für ein trockenes Klima im Stall sorgen
Alle Ritzen und Versteckmöglichkeiten sollten mit Silikon bzw. Acryl gründlich verschlossen werden
Bei leichtem Befall Sitzstangen mit geeignetem Präparat (Kieselgur als Pulver oder Spray, Diabas o.ä.) versehen
Behandlung unbedingt mehrmals wiederholen um den Entwicklungszyklus zu unterbrechen
Holzflächen und Stall mit Kalkanstrich streichen bzw. vor dem Einstreuen mit Kalk ausfegen
Federlinge
häufig
leben permanent im Gefieder
saugen kein Blut, ernähren sich von den Federn indem sie sie abfressen
legen fast weiße Eier an den Federkielen
Federlinge an sich sind nicht besonders gefährlich, für die Tiere aber sicher unangenehm. Beschädigtes Gefieder bedeutet immer, dass diese Stellen nicht vor Kälte geschützt und anfälliger für Erfrierungen und Infektionen sind
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Federlinge gehören zur Gruppe der Kieferläuse und leben als Ektoparasiten an der Unterseite der Flügel und an der Kloake, denn sie mögen es warm und dunkel
Sie sind bis zu 3 mm groß und damit mit bloßem Auge zu erkennen, allerdings flink und lichtscheu
Ihr Körperbau ist sechsbeinig, flach und länglich, im Larvenstadium und als Nissen sind die Insekten glasig, ausgewachsene Tiere werden dunkel(er) meist sind sie farblich gut an ihren Wirt angepasst
Befallene Tiere sehen oft irgendwie zerzaust aus, da die Federlinge mit ihren starken Kiefern den Schaft und die Federkiele anknabbern
Behandeln: Was getan werden kann
Abends Kieselgur auf den Rücken der Hühner auftragen, so dass sich über Nacht alles gut verteilt; Zusätzlich Kieselgur ins Sandbad.
Bei sehr hohem Befall Antiparasitika beim Tierarzt besorgen und die Behandlung nach 10 Tagen wiederholen.
Vorbeugen durch regelmäßige Stallreinigung & -desinfektion
Genaue Begutachtung neuer Tiere bei der Integration
Kalkbeinmilbe
gelegentlich
Bei Kalkbeinmilben handelt es sich um sogenannte Grabmilben, die sich unter den Hautschuppen an den Beinen und Zehen der Hühner Gänge bohren. Durch das zusätzliche absondern des Speichels der Milben entstehen bei fortgeschrittenem Befall kalkartig aussehende Krusten.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Schmerzhafte Entzündungen, Schwellungen und Juckreiz
Kalkartige Verkrustungen Schuppen heben ab
Weißliche Ablagerung
Behandeln: Was getan werden kann
Einreiben der Beine mit Ballistol (Kriechöl, welches unter in die Bohrgänge gelangt
1 x täglich bis alles verheilt ist
Bei hohem Befall Antiparasitika vom Tierarzt besorgen
Eindringen von Singvögeln in den Stall vermeiden, sie sind häufig befallen und durch von ihren Zehen abgefallene Hautschuppen übertragen die Milben auf die Hühner
Hühnerflöhe
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Entzündungen
Allergische Reaktionen
Juckende Hautveränderungen
Quaddeln
Auslöser
Mangelnde Hygiene
Behandeln: Was getan werden kann
Auf Hygiene achten
Altes Nistmal muss verbrannt werden
Aufstellen einer Flog-Lichtfalle
Flohmittel vom Tierarzt/Fachmarkt
Haltungsbedingte Leiden / Mangelerscheinungen
Fettlebersyndrom
Sehr selten
Verfettung der Hühner geht einher mit Fetteinlagerungen in der Leber, einzelne Leberbereiche sind nicht mehr in der Lage Nährstoffe zu verstoffwechseln
Ursachen für eine Fettleber sind oftmals ein Ernährungsfehler oder Bewegungsmangel
Bei gestressten und älteren Tieren kann es zu einem Leberriss kommen
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Plötzlicher Tod
Blutaustritt aus der Kloake, blasse Hautanhänge
In der pathologischen Untersuchung sind deutliche Leberveränderungen zu erkennen
Behandeln: Was getan werden kann
Zusammensetzung und Menge des Futters kontrollieren und anpassen
Verfütterung von sehr fetthaltigen Snacks vermeiden (Saaten, Nüsse etc.)
Mehr Bewegung
Fußballenabszess
Gelegentlich
Entstehen meistens durch ungeeignete oder feuchte Einstreu oder unkomfortable Sitzstangen
Beginnend mit kleinen Druckstellen oder Mikroverletzungen kommt es durch Verschmutzungen häufig zu Entzündungsreaktionen
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Verletzung oder Wunde an den Fuß- bzw. Zehenballen der Tiere
Behandeln: Was getan werden kann
Einweichen durch Fußbäder und Wundreinigung durchführen
Ständerverband anlegen
Im Zweifel und bei hochgradigen Entzündungen immer den Tierarzt aufsuchen
Persistierender Dottersack
Verzögerte Dottersackrückbildung
Tritt auf durch: Vitaminmangel der Elterntiere, verzögerter Schlupf aufgrund zu niedriger Bruttemperatur, ungenügende Luftfeuchtigkeit, zu wenig Frischluft; häufig auch durch Dottersackentzündungen, die durch bakterielle Infektionserreger verursacht wurden.
Die Übertragung erfolgt häufig vertikal über das Ei (z.B. E.coli)
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Erhöhte Kükenverluste
Lebensschwache Küken
Verklebter Kloakenausgang
Behandeln: Was getan werden kann
Da Küken immungeschwächt sind und der Verlauf akut bis perakut sein kann gilt es die Elterntiere gesund zu halten und auf eine gründliche Bruteihygiene in der Brutmaschine zu achten. Verschmutze Bruteier sind häufig die Ursache solcher Probleme.
Der Dottersack der Küken zieht sich auch nach dem Schlupf noch etwas zurück und nach 1-3 Tagen verschließt sich der Nabel vollständig. Er sollte gereinigt und desinfiziert werden, um das Eintreten von Erregern zu verhindern und somit einer Entzündung vorzubeugen.
Bei sehr hohen Verlusten und bei einer entstandenen Entzündung kann eine Antibiotika-Gabe nach vorher durchgeführtem Resistenztest erfolgen
Gicht
Ursache:
Eiweißüberfütterung
Vitaminmangel
→ Stoffwechselerkrankung, bei der sich zu viel Harnsäure im Körper bildet
Niereninsuffizienz mit erhöhten Blutharnsäurespiegel
Bei Eintagsküken: zu niedrige Luftfeuchtigkeit bei der Vorbrut
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Schwellungen mit in Ständer- und Zehengelenke → Gelenksgicht
Feinkörniger weißer Belag der inneren Organe → Eingeweidegicht
Vermehrte Wasseraufnahme
Durchfall
Lahmheit
Gestörtes Allgemeinbefinden
Behandeln: Was getan werden kann
Ausreichende Luftfeuchtigkeit während des Brutvorganges gewährleisten
Ausgewogene Futterration mit Eiweißgehalten von 16-20 %
Auslauf für betroffene Tiere, um Bewegung zu fördern
Kropfverstopfung
häufig
Ursache
unverdauliches Futter
Fremdkörper im Kropf
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Kropf tritt prall hervor. fühlt sich entweder weich (weiche Kropfverstopfung) oder hart (harte Kropfverstopfung) an
Atemnot
Verweigerung der Nahrungsaufnahme
Behandeln: Was getan werden kann
Bei einer weichen Kropfverstopfung massieren, um den Weitertransport des Nahrungsbreies anzuregen
Gabe von einigen Tropfen Olivenöl und anschließend vorsichtiges massieren bei hartem Kropf
Bei keiner Reaktion auf diese Maßnahmen – Aufsuchen eines Tierarztes, der den Kropf operativ öffnet und den Inhalt entfernt
Kreuzschnabel
Selten
Ursache
Eine Missbildung die sich wegen eines Folsäuremangels schon beim Embryo entwickeln kann, tritt dann schon beim Schlupf auf.
Während der ersten Lebenswochen: Vitamin D3 oder Calciummangel oder aufgrund genetischer Ursachen
Eine zu hohe Temperatur in der Brutmaschine
Verletzungen, Fraktur
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Oberschnabel zu einer Seite gebogen, die Spitze ragt seitlich über den Unterschnabel herab
Behandeln: Was getan werden kann
Bei einigen Tieren normalisiert sich die Fehlbildung im Verlauf der Entwicklung
Bei starker Fehlbildung ist Abschleifen des Schnabelhorns bei der Tierärztin notwendig
Futteraufnahme gut beobachten, Futterkörner anbieten die etwas größer sind, damit Huhn sie gut aufnehmen kann
Rachitis
Hat nichts mit dem bekannten Restaurant-Tester zu tun, sondern ist eine Erkrankung der Knochen die während der Wachstumsphase auftritt. Eine Mineralisierungsstörung führt zu Knochenbrüchen und Knochenverformungen. Bei Hausgeflügel tritt diese Krankheit glücklicherweise eher selten auf.
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Beine sind von Verkrümmungen betroffen
Mattigkeit
Abmagerung
Durchfall
abnehmende Nahrungsaufnahme
blasses Gesicht
Entfärbung von Kamm und Kehllappen
Stillstand der Legetätigkeit
seltener auch Lähmungserscheinungen
Lähmung des Tieres
Auslöser
Kalzium bzw. Vitamin D3 Mangel
Eine zu einseitige Ernährung
Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen können ebenfalls Ursache sein
Behandeln: Was getan werden kann
Zusätzliche Gabe von Kalzium und Vitamin D
Verkrümmte Knochen können nur durch einen medizinischen Eingriff behandelt werden
Im schlimmsten Fall muss das Tier eingeschläfert werden
Pilzbefall
Aspergillose
Schimmelinfektion durch den Befall mit Pilzsporen
Geflügel besonders empfindlich, wenn die Umgebungstemperaturen bzw. die Luftfeuchtigkeit stark schwanken. In den Luftsäcken bilden sich dann ideale Wachstumsverhältnisse (warm, feucht) für Aspergillus Pilzarten (auch Luftsackpilze genannt).
Häufiges Auftreten auch bei schon bereits erkrankten Tieren, die mit Antibiotika behandelt wurden (Antibiotika fördern das Wachstum der Schimmelpilze)
Übertragung von Tier zu Tier bzw. von Bestand zu Bestand findet nicht statt
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
Weiße blasse Gesichtsfarbe
Mattigkeit
Appetitlosigkeit
Atemgeräusche
Seitenlage
Atemnot
Behandeln: Was getan werden kann
Behandlung mit Antimykotika beim Tierarzt möglich (nicht bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen), ansonsten ist eine Behandlung eher schwierig
Keine schimmelige, überlagerte Einstreu verwenden
Futter trocken lagern
Luftfeuchtigkeit im Stall optimalerweise bei 55 % halten (evtl. nachstreuen)
Kammgrind (Favus) = Hautpilz bei Hühnern
selten
Erkennen: Welche untrüglichen Zeichen es gibt
vor allem am Kamm und im Gesichtsbereich (Kehllappen, Ohrscheiben, Augen) grauweiße „mehlartiger“ Belag bzw. Flecken, seltener: Verkrustungen, Federausfall
Hühner können abmagern
Legeleistung kann sich verringern
betrifft vor allem Hühner mit geschwächtem Immunsystem
Übertragung durch kontaminierte Einstreu, Zubehör oder infizierte Tiere (Zukäufe)
lange Inkubationszeit (5 – 6 Wochen)
Handschuhe tragen! Kammgrind ist auch auf den Menschen übertragbar!
Wusstest du, dass die Körpertemperatur von Hühnern zwischen 41 und 42 Grad liegt und der Puls im Frequenzbereich zwischen 350 bis 470? Fieber lässt sich also nicht mit dem eigenen Thermometer messen, da die Skala nicht ausreicht – dafür lohnt sich die Anschaffung eines Digitalthermometers. Alternativ erkennt man es an der schweren Benommenheit und ggf. am dunklen Kamm.
Impfen ist häufig immer noch die beste Medizin
Das tückische an der Newcastle Krankheit ist, dass der letzte klinische Fall in Deutschland bis auf die Mitte der 1990er zurückgeht. Die Gefahr durch diese schwere Hühnerkrankheit ist nicht präsent, aber nach wie vor aktuell, da es in den Nachbarländern auch in den letzten Jahren hin und wieder Ausbrüche gab. In den Sechzigern hat die Newcastle Krankheit regelrecht in Deutschland gewütet. Ganze Bestände wurden ausgelöscht – die Mortalität betrug bis zu 100 Prozent – was für viele Landwirte katastrophale Folgen hatte. Weshalb nicht verwundert, dass seitdem drastische Maßnahmen getroffen wurden, um die Newcastle Krankheit schnell einzudämmen. Eine davon ist, dass eine Impfung für alle Hühner, also auch für Privathaltungen, Pflicht ist. Weiterhin werden sämtliche betroffene Bestände wegen der hohen Ansteckungsrate und der zahllosen Übertragungswege gekeult.
Aber auch gegen andere Hühnerkrankheiten wie Mareksche Krankheit, Kokzidien, Mykoplasmen oder Infektiöse Bronchitis ist ein „Kraut gewachsen“ bzw. lassen sich mit einmaligen oder regelmäßigen Impfungen viele Krankheitsfälle vermeiden. Tierärzt*innen und Züchtervereine informieren zu Impfmöglichkeiten.
Risiko: Zukäufe
Immer wieder „schleppen“ Neuzugänge in die Geflügelbestände Krankheiten ein. Um das Risiko zu minimieren, sich hartnäckige Erreger in den eigenen Stall zu holen, und seine Hühner zu gefährden, ist eine Quarantäne hilfreich. Diese sollte etwa 10 bis 14 Tage dauern. Während dieser Zeit lässt sich oft schon erkennen, ob die Tiere krank sind, z. B. an Schnupfen oder Durchfall leiden. Einige Erkrankungen sind aber auch in den „Trägertieren“ symptomlos und erst bei Vergesellschaftung erkranken dann die anderen Tiere. Will man auf Nummer sicher gehen und hat die Möglichkeit, könnte man Blutproben z.B. auf Mykoplasmen etc. testen lassen. Alternativ bietet es sich an, nur Tiere zu kaufen, die bereits geimpft sind. Impfungen gegen Mareksche Krankheit und Kokzidien sind beispielsweise einmalig im Kükenalter und schnell realisiert. Allerdings können bei einigen Krankheiten auch die geimpften Tiere, die nicht geimpften anstecken, so dass am besten immer der gesamte Bestand geimpft werden sollte.
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3 Kommentare zu „„Krankes Huhn, was nun? – Hühnerkrankheiten Basics für Hobbyhaltung““
Hallo guten Abend.ich bin sehr besorgt um mein zwerghuhn ,habe heute gemerkt das mein Huhn schwer atmet,und die Zunge weiter raus ist ,oder dick ist,irgendwas ist mein Sein Hals ,sie kann nicht schlucken Zumbeispiel essen ,sie hat heute denn ganz Tag nix gegessen und auch Abend nicht,da sie normaler weise immer Abend mehr isst . Sie schnarcht denn ganzen Tag und kriegt die Augen nicht auf . Ich mach mir sehr sorgen,da ich nicht weis was die genau hat.habe leider keine Auto das ich sie zum Arzt bringen. Habe Angst das sie nicht essen tut .weil die schluck Probleme hat .ich weis nicht was ich mache.es tut mir weh mein huhn so leiden zu sehen .was kann ich tun um ihr zu helfen.
Hallo,
tut uns leid, dass es deinem Huhn nicht gut geht. Leider ist es uns nicht möglich und nicht erlaubt eine Ferndiagnose zu stellen. Du kannst bei Dr. Eva-Maria Casteel eine Online-Sprechstunde buchen (https://www.befluegelt.vet/gefluegeltierarzt). Vielleicht gibt es bei dir in der Nähe auch einen Tierarzt der zu dir nach Hause kommt.
Wir hoffen du findest die Ursache für die Erkrankung deines Huhns und dass sich dein Huhn wieder erholt.
Viele Grüße
Nele aus dem Team von eierschachteln.de
Hallo guten Abend.ich bin sehr besorgt um mein zwerghuhn ,habe heute gemerkt das mein Huhn schwer atmet,und die Zunge weiter raus ist ,oder dick ist,irgendwas ist mein Sein Hals ,sie kann nicht schlucken Zumbeispiel essen ,sie hat heute denn ganz Tag nix gegessen und auch Abend nicht,da sie normaler weise immer Abend mehr isst . Sie schnarcht denn ganzen Tag und kriegt die Augen nicht auf . Ich mach mir sehr sorgen,da ich nicht weis was die genau hat.habe leider keine Auto das ich sie zum Arzt bringen. Habe Angst das sie nicht essen tut .weil die schluck Probleme hat .ich weis nicht was ich mache.es tut mir weh mein huhn so leiden zu sehen .was kann ich tun um ihr zu helfen.
Hallo,
tut uns leid, dass es deinem Huhn nicht gut geht. Leider ist es uns nicht möglich und nicht erlaubt eine Ferndiagnose zu stellen. Du kannst bei Dr. Eva-Maria Casteel eine Online-Sprechstunde buchen (https://www.befluegelt.vet/gefluegeltierarzt). Vielleicht gibt es bei dir in der Nähe auch einen Tierarzt der zu dir nach Hause kommt.
Wir hoffen du findest die Ursache für die Erkrankung deines Huhns und dass sich dein Huhn wieder erholt.
Viele Grüße
Nele aus dem Team von eierschachteln.de
Meine Sachsen Hühner haben graue bis reodliche Ohr Scheiben die müssten weiß aus sehen.