Kalkfutter: Die optimale Kalziumversorgung von Legehennen

90 bis 95 Prozent. So viel Kalziumcarbonat steckt in der Schale von Hühnereiern. Kein anderes Mineral ist so wichtig für Legehennen wie Kalzium. Vor allem für das fast tägliche Hühnerei, aber auch für andere Körperfunktionen. Hier liest du, in welcher Form und wie professionelle Legebetriebe die Kalkversorgung sicherstellen können.

So wichtig ist Kalzium (Kalk) für Ei und Huhn

Kalzium ist wichtig, damit die Legehennen es schaffen, innerhalb von 24 Stunden ein makelloses Ei auszubilden. Dafür sind neben Kalk vor allem Phosphor, Magnesium, die Spurenelemente Zink, Mangan sowie Vitamin D3 und andere Nährstoffe nötig. Für ein Ei bzw. die Eierschale braucht eine Henne ca. 4 bis 5 Gramm Kalzium. Dieses holt es sich überwiegend aus dem Futter. Fehlt es dort in angemessener Konzentration, entzieht die Henne Kalzium aus den körpereigenen Reserven, die in den Knochen eingelagert sind. Gerade „Turbolegerinnen“ wie die genetisch-optimierten Legehennen gehen bei mangelndem Kalziumgehalt im Futter „rücksichtslos“ an die körpereigenen Reserven aus den Knochen.

Hier versteckt sich das zweite große Aufgabenfeld für Kalzium: die Knochenbildung und Kalkeinlagerung zur Festigung der Knochen. Fehlt hier das notwendige Kalzium, kommt es zu gesundheitlichen Problemen. Gerade in der Wachstumsphase von Hühnern ist eine optimale Kalkversorgung lebenswichtig, um Fehlbildungen zu vermeiden: Stichwort Rachitis.

Legehennen bilden mit dem Eintritt der Geschlechtsreife ein Kalzium-Reservoir in den Knochen. Da sie darauf jedoch nur zu einer gewissen Menge zugreifen können, ohne gesundheitliche Schäden zu nehmen, ist auf eine zusätzliche Kalkzufuhr zu achten.

Die Kalziumversorgung in Legebetrieben

Kalk muss den Legehennen regelmäßig zugefüttert werden, unter anderem, weil Hühner Kalzium nur bedingt speichern können. Eine ausreichende Kalkzufuhr ist für die Wirtschaftlichkeit von Legebetrieben auch deswegen entscheidend, weil damit die natürliche Legeperiode der Hennen verlängert werden kann. Außerdem ist das Ziel jedes Legehennenbetriebes, möglichst viele einwandfreie und verkaufsfähig Eier je Legehenne zu erzeugen. Wind- und Knickeier, die auf Kalziummangel zurückzuführen sind, erhalten nicht die Güteklasse A und müssen alternative Vermarktungswege gehen.

Jedes „schlecht verpackte Ei“ kann nur mittelmäßig verwertet werden. Aber auch hier ist viel möglich. „Warum so geknickt?“ Eierverwertung von „B-Eiern“ wie Knick- und Windeiern:

Kalzium wird den Legehennen am besten in Form von Kalk angeboten. Der Muschelkalk kann entweder dem Legehennenfutter beigemischt oder in einem separaten Futterautomaten angeboten werden. Auf diese Weise decken die Hühner ihren notwendigen Bedarf selbst. Eine Überversorgung mit Kalk ist unwahrscheinlich, da die Legehennen meist instinktiv wissen, wie viel sie aufnehmen müssen. Bei der automatischen Fütterung werden in modernen Legebetrieben Futtermischwagen und automatische Fütterungssysteme eingesetzt. 

Knifflig ist der Zeitpunkt um den Beginn der Legephase, also von der Aufzucht zur Produktion. Hier verläuft der körperliche Umbau der Legehennen rasant. Während sie als Junghenne noch einen Bedarf von 1 Prozent Kalzium im Futter hatte, sind es mit Legebeginn etwa 4 Prozent. Da sich Legehennen unterschiedlich schnell entwickeln ist die eine Legehenne etwas früher dran und braucht viel Kalzium, während eine andere noch nicht ans Legen denkt und mit dem hohen Kalziumgehalt des Legehennenfutters nichts anfangen kann.

Der Vorteil von modernen Anlagen besteht darin, dass zusätzlicher Kalk zu einem gewünschten Zeitpunkt verabreicht werden kann. Das Futter hat nämlich nur eine Verweildauer von 3 bis 4 Stunden im Verdauungssystem der Hühner. Wen man weiß, dass die Eierschale überwiegend nachts gebildet wird – und durch den gleichzeitigen Anstieg von Östrogen die Löslichkeit und der Transport des Kalziums vereinfacht wird,  kann man entsprechend dann eine Fütterung vorsehen.

Die richtige Kalkgröße für die Tiere

Kalk als Einzelfutter wird in unterschiedlichen Körnungsgrößen angeboten, die beispielsweise als Kalkmehl, Kalkgries und Kalkgrit bezeichnet werden. Die Körnung wird am besten dem Alter der Legehennen angepasst oder je nachdem gegeben, ob bereits ein Kalkmangel vorliegt. Für Junghennen sollte sie ein bis zwei Millimeter betragen und bei Legehennen kann sie von zwei bis vier Millimeter reichen.

Kalkmehl/Futterkalk (biotauglich)
Körnung: 0,09–071 mm
Zielgruppe: Für Legehennen
Anwendung: Das grob gemahlene Kalkmehl ist schnell löslich und kann einen Kalziummangel
z. B. bei Auftreten von Wind- und Knickeiern schnell ausgleichen.

Kalkgries (biotauglich)
Körnung: 0,71–1,2 mm
Zielgruppe: Legehennen und Küken
Anwendung: Auch für Küken ab der 1. Lebenswoche geeignet. Durch die etwas gröbere Körnung ist der Kalkgries nicht ganz so schnell löslich wie Kalkmehl, weshalb es auch über einen etwas längeren Zeitraum wertvolles Calcium abgibt.

Kalkgrit

Kalkgrit (biotauglich)
Körnung: 2,8–4 mm
Zielgruppe: Für Legehennen
Anwendung: Der grobkörnige Kalkgrit bietet zweierlei: hochkonzentrierte Kalziumversorgung und (ehe sie aufgelöst sind) eine Mahlstein-Funktion zur besseren Futterverwertung. Quasi als Bonus erhalten die Legehennen damit eine sinnvolle Beschäftigung.

Hinweis: Alle unsere kalkhaltigen Pickfutter können gemäß den Verordnungen (EG) Nr. 834/2007 und (EG) 889/2008 in der ökologischen/biologischen Produktion verwendet werden.

Wichtige Info für Biolandbetriebe:
Auch wenn Bioland nicht in der FiBL Konformitätsbescheinigung aufgeführt ist, kann das Betriebsmittel ggf. trotzdem für Bioland zugelassen sein. Für Bioland prüft die FiBL derzeit nur Mineralfuttermittel, alle anderen Betriebsmittel müssen momentan von den Biolandbetrieben selbst auf Konformität geprüft werden.

Mit dem richtigen Kalkfutter lassen sich die Legeerfolge „von der Stange“ optimieren. Denn nur, wenn Legehennen kontinuierlich Kalzium zur Verfügung steht, nehmen sie ausreichend auf, um beinahe täglich ein Ei zu produzieren, ohne dafür nicht nur sprichwörtlich an ihre Reserven gehen zu müssen. Dafür gibt es Kalk in verschiedener Körnung: zum schnellen Ausgleich von Mängeln oder – langsam löslich – um möglichst über einen langen Zeitraum absorbiert werden kann.

  

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2 Kommentare zu „Kalkfutter: Die optimale Kalziumversorgung von Legehennen

    • Guten Morgen Frau Neugebauer,
      na klar, Sie können in unserem Onlineshop https://www.eierschachteln.de/ alles rund um die Hühnerhaltung bestellen. Wir haben Bio-Futter, Stallzubehör, Beschäftigungsmaterial, Einstreu und vieles mehr.
      Viele Grüße
      Nina aus dem Marketing-Team von eierschachteln.de

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