Verpacken, Vermarkten, Verwerten: Wachteleier verkaufen


Hier geht es um die vier Vs rund um das Geschäft mit Wachteleiern. Genauer gesagt widmen wir uns hier dem Verpacken, Vermarkten, Verwerten und Verkaufen dieser beliebten Delikatesse. Die Nachfrage nach Wachteleiern, hierzulande sind es vor allem die Eier der Japanischen Legewachtel als domestiziertes Nutztier, ist im Sommer am geringsten, aber sie steigt von Weihnachten bis Ostern. Wir steuern also gerade auf die beste Verkaufszeit zu. Hier erfährst du, was für das Verpacken und Kennzeichnen von Wachteleiern vorgeschrieben ist und welche Absatzwege sich bewährt haben oder sich gerade etablieren. Und wir beantworten die Frage, wie Wachteleier am besten zu genießen sind und welche Vorteile sie gegenüber Hühnereiern haben.

Wachteleier verpacken: MHD und weitere Kennzeichnungspflichten

Die Vermarktung von Wachteleiern ist im Vergleich zu der von Hühnereiern kaum reglementiert. Das liegt daran, dass die EU-Vermarktungsnorm für Hühnereier bei Wachteleiern keine Anwendung findet und auch für die Haltung von Wachteln bislang nur Mindestanforderungen für die tierartspezifische Haltungsnorm vorliegen. So ist ein Unternehmen nicht einmal dazu verpflichtet, eine Packstelle einzurichten. Wachteleier müssen für den Verkauf auch nicht sortiert oder geprintet werden. Im Gegensatz zu Hühnereiern, die mit einem Erzeugercode gestempelt werden, anhand dessen man Haltungsform, Herkunftsland und Legebetriebsnummer zurückverfolgen kann.

Apropos Haltungsform: Bei der Haltung von Wachteln gibt es bisher kein Käfigverbot!

Ein gesetzliches Mindesthaltbarkeitsdatum ist ebenfalls nicht vorgeschrieben, man kann aber ähnlich wie beim Hühnerei von 28 Tagen Haltbarkeit ausgehen. Ebenfalls freiwillig ist die Angabe des Legedatums und von Verbraucherhinweisen wie Lagerhinweise. Wachtelhaltung untersteht aber dem Tierschutz.

Beliebt bei Verbraucher*innen: Das Biosiegel für Wachteln

Dass es keine rechtliche Orientierung für Wachtelhalter*innen gibt, führt an vielen Stellen zu Unsicherheiten, aber es öffnet auch Platz für Täuschung und Betrug. So lässt sich mangels Kennzeichnungspflicht und vorgeschriebener Bedingungen für Haltungsformen nicht nachvollziehen, ob die Wachteleier, wie es auf der Verpackung steht, wirklich aus „Bodenhaltung“ oder „Auslaufhaltung“ stammen bzw. wie artgerecht diese tatsächlich gestaltet sind. Wer Wachteleier vermarkten möchte, kann sich mit in Biohaltung erzeugter oder durch Ökoverbände zertifizierter – und entsprechend gekennzeichneter Wachteleier – bereits einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Denn Transparenz und gute Haltungsbedingungen kommen an und rechtfertigen für viele angemessene Preise.

Neuer Dress gefällig? 6er, 12er und 18er Wachteleierschachteln

Wie die kleinsten Eier aller Hühnervögel ganz groß rauskommen? Mit der richtigen Verpackung.

Für die Verpackung von Wachteileiern gibt es in der Hauptsache zwei Möglichkeiten: Eierschachteln aus „Pappe“ oder aus Kunststoff – für 6, 12 und 18 Wachteleier. Einzeln erhältlich, im günstigeren Vorteilspaket oder mit kostenfreier Lieferung auf der Palette.

Die klassischen Eierpappen für Wachteleier („Pappe“):

Die mit mehr Durchblick (PS, PET):

Schön bei den transparenten Wachteleierschachteln ist, dass die Erzeugnisse für sich sprechen und die Kund*innen mit dem freien Blick auf die gesprenkelten Wachteleier bereits über erste Rezeptideen grübeln …

Die neutralen Wachteleierschachteln kannst du mit einem individuellen Etikett laut deiner Druckvorlage oder einem Etikett zum Selbstausdrucken bekleben.

Noch etwas aufmerksamkeitsstärker, umweltfreundlicher (da das Etikettenmaterial entfällt) und einfach etwas cooler sind Stempel für Wachteleierschachteln.

Alle Wachteleierschachteln im Überblick findest du hier.

Neues wagen: Absatzwege für Wachteleier

Eigentlich sollte die Vermarktung von Wachteleiern ein Selbstläufer sein, denn es finden sich keine zwei Eier, die gleich aussehen. Unikate, Einzelstücke und dazu der im kleinen Ei konzentrierte aromatische Geschmack sind allein starke Verkaufsargumente.

Im Gegensatz zur Vermarktung von Legehenneneiern gibt es bei Wachteleiern keinen klassischen Vermarktungsweg. Der Bedarf ist da: Gab es Wachteleier früher nur als rare Spezialität in Feinkostläden, sind sie inzwischen zum nährstoffreichen Superfood geworden und in vielen Supermärkten und sogar Discountern erhältlich.

Weitere Ideen für Absatzwege:

  • Eine kostengünstige Variante ist die Vermarktung über das Internet. Voraussetzung ist ein informativ und übersichtlich gestalteter Onlineshop und die nötige Infrastruktur für die Bestellung, Bezahlung und den Versand/die Lieferung. Alternativ ist ein Verkauf über soziale Medien oder Online-Marktplätze.
  • Die gehobene Gastronomie ist immer auf der Suche nach ausgefallenen Zutaten und interessiert an zuverlässigen Lieferant*innen.
  • Endverbraucher: Besonders für Allergiker*innen sind Wachteleier interessant, denn wer eine Hühnereiweißallergie hat, verträgt oft Wachteleier als leckere Alternative.

Ein durchschnittliches Wachtelei wiegt um die 13 Gramm. Es sind 4 bis 5 Wachteleier notwendig, um ein Hühnerei zu ersetzen.

  • Als Erweiterung des Sortiments: vor allem Landwirte, die bereits einen Kundenstamm besitzen und bestenfalls andere Geflügelprodukte anbieten, finden für ihre Wachteleier als besondere Delikatesse schneller Interessenten.
  • Direktvermarktung I: Der Ab-Hof-Verkauf z. B. mit Kasse des Vertrauens.
  • Direktvermarktung II: Der Verkauf im eigenen Hofladen.
  • Direktvermarktung III: Bauernmarkt, Wochenmarkt
  • Die Regionaltheke im Einzelhandel.
  • Bioläden und -supermärkte. Vielleicht sucht einer in deiner Region noch nach einem Lieferanten?
  • Gelegenheiten nutzen, sich zu präsentieren: Messen, Handwerkermärkte, Regionalmärkte, Ausstellungen

Empfehlungen zum Thema aus unserer professionellen Leseecke: Bücher über Direktvermarktung und Fachlektüre über Wachteln 

Wachteleier verwerten

Allein in Deutschland werden jährlich über 40 Millionen Wachteleier verzehrt. Die Legeleistung der speziell gezüchteten Legelinien kann beachtliche 200 Eier im Jahr erreichen. Die hübschen Mini-Eier können grundsätzlich wie Hühnereier zubereitet werden, ihr Geschmack ist allerdings ein bisschen intensiver – beim Kochen oder Backen weisen die fertigen Gerichte dann meist keinen geschmacklichen Unterschied auf. Strammer Max mit Wachteleiern, Wachteleier-Pfannkuchen oder Salat mit Wachteleiern als Topping. Nicht nur Sterneküchen und Food-Enthusiast*innen sehen in Wachteleiern häufig das It-Piece für ihre Gerichte.

Übrigens wirken sich die Farbe und Marmorierung der Wachteleier nicht auf den Geschmack aus und sie sind auch kein Qualitätsmerkmal.

Mangels konkreter gesetzlicher Vorgaben zur Haltung, Kennzeichnung und Vermarktung gestaltet sich der Zugang zum Geschäft mit Wachteleiern prinzipiell erst einmal einfach. Gerade für regionale Erzeuger*innen, da es hierzulande nicht so viele Legebetriebe gibt und ein Großteil der bei uns verzehrten Eier importiert wird. Vor dem Hintergrund, dass für Verbraucher*innen Frische, Regionalität und eine artgerechte Haltung immer wichtiger wird, bietet sich hier eine große Chance für Wachtelhalter*innen, die freiwillig Transparenz zeigen und ihre Produkte umfänglich kennzeichnen – oder die gleich auf Biohaltung mit Siegel setzen. Wachteleier sind eine beliebte Spezialität, für die verschiedene Absatzwege – von der Direktvermarktung, dem Onlineverkauf bis hin zum (Zwischen)Händler – gut funktionieren.

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