Wachteln – Unterschiede zu Hühnern

Die Wachtel gilt in Europa als der kleinste Hühnervögel. Anders als Hühner findet man Wachteln fast über ganz Europa verbreitet sowie in Asien und Afrika auch als wild lebende Tiere – dort am liebsten versteckt zwischen hohem Gras. Denn, obwohl die domestizierte Japanische Legewachtel mit Leckerli, Zeit und Geduld sehr zutraulich und zahm werden kann, ist die Wildform der Wachteln von Natur aus scheu. Auch sonst sehen sich die europäische Wildform und die Japanische Legewachtel in Wildfarbig zwar äußerlich ähnlich, aber die Zuchtform ist deutlich größer und schwerer und hat eine durchaus respektable Legeleistung. Außerdem stammen unsere Legewachteln nicht von der europäischen, sondern von der asiatischen Wildform ab. Unser Vergleich von Huhn und Wachtel ist vor allem für die interessant und lohnend, die eine Alternative zur Haltung von Hühnern suchen.

Steckbrief Wachteln & Hühner

Wachteln
Hühner

 

Häufig verkannt:
Die kleinsten Hühnervögel der Welt
Hühnerhaltung als trendiges Hobby
Im 12. Jahrhundert in Japan als Singvogel gezüchtet Im 6. Jahrtausend v. u. Z. als Wildhühner im südostasiatischen Dschungel
Lebenserwartung: Ø bis zu 6 Jahre Lebenserwartung: Ø bis zu 7 Jahre und je nach Rasse deutlich älter
Größe: Ø 15 bis 20 cm Größe: Ø bis 50 cm, extrem: 70 bis 100 cm z. B. Jersey Giants, Brahma
Gewicht: Ø 260 bis 450 g Gewicht: 250 g (z. B. Serama) bis 6 kg, Legehybride und Kapaune (kastrierte Hähne) bis 10 kg
Gewicht Wachtelei: 10 bis 14 g (4 bis 5 Wachteleier ersetzen 1 Hühnerei) Gewicht Hühnerei je nach Rasse: ca. 30 bis 70 g
Legeleistung Legewachteln: bis zu 300 Eier / Jahr Legeleistung Legehybriden: > 300 Eier / Jahr
Futter wild lebender Wachteln: Grassamen, u. a. Saaten, Beeren, Insekten, junge Triebe, Blätter
 Farbschläge: sehr vielfältig Farbschläge: sehr vielfältig
Wachteln sind als Wildform sind Zugvögel Wildform der Hühner sind keine Zugvögel
Auch in Europa wildlebend In Europa keine wildlebende Form
Haltungsvorschriften: Hierzulande gibt es keine speziellen Rechtsvorschriften für die Wachtelhaltung. Für Betriebe gelten die allgemeinen Vorschriften des Tierschutzgesetzes sowie der Nutztierhaltungsverordnung Hühner mausern 1 x im Jahr im Spätsommer/Herbst
Wachteln mausern 2 x im Jahr (Frühjahr & Herbst) und haben ein Sommer- und ein Wintergefieder Hühner baumen auf und sitzen nachts gerne erhöht auf einer Stange oder Ast
Wachteln leben am Boden und können nicht aufbaumen. Ihnen fehlt der Klappmechanismus am Fuß.

Wachteln sind pflegeleichter als Hühner

Obwohl sie sich entfernt ähnlich sehen und beide als Nutztiere im Garten gehalten werden können, unterscheiden sich Wachteln und Hühner in vielerlei Hinsicht, was sich auch auf die Haltung auswirkt. Hier einige Facts, die die „Kompassnadel“ eher Richtung Wachtel ausschlagen lässt …

Wachteln brauchen weniger Platz

Scheiterte die Haltung von Geflügel bislang am fehlenden Platz, hier eine gute Nachricht: Wachteln sind kleiner und benötigen auch weniger Platz als Hühner. Wachteln sollten in Gruppenhaltung mit mindestens drei Tieren gehalten werden. Etwa vier Wachteln teilen sich einen Quadratmeter, obwohl größer natürlich immer besser ist. Eine durchschnittliche Legewachtel bringt es auf 250 g, während Legehennen je nach Rasse um die 2 kg wiegen können

Wachteln sind leiser als Hühner

Wachteln gackern nicht, sondern sie piepsen. Folglich bleiben auch das Hahnkrähen – sowie Diskussionen mit den Nachbar*innen – aus. Allerdings ist der Wachtelschlag des Wachtelhahns schon gut hörbar und ertönt zeitig in der Frühe, weshalb Wachteln früher auch als „Wecker“ gehalten wurden.

Wachteln können fliegen

Wachteln sind Bodenvögel und halten sich auch bevorzugt dort auf – am liebsten irgendwo versteckt. Dennoch sind sie flugfähig und die wildlebenden Wachteln sind sogar waschechte Zugvögel, die hunderte Kilometer weit fliegen können. Unsere domestizierten Legewachteln fliegen eher unkoordiniert, aber können durchaus über einen Zaun flattern oder sich bei erschrockenem Auffliegen auch das Genick brechen, wenn die Unterkunft eine ungünstige Höhe hat. Deshalb sollte die Unterkunft am besten bis ca. 40 cm oder > 2 m hoch sein.

Wachteln fressen weniger Futter

Mit unserem hochwertigem Bio-Futter für Hühner wie Bio-Legemehl, Bio-Pellets, Bio Mast- und Aufzuchtfutter mit wertvollen Zusätzen wie Oregano, Kräutern oder Hanf schüttest du auch ein für Wachteln optimal ausgewogenes Futter in den Futtertrog. Bei der Gegenüberstellung der Kosten ist die Rechnung einfach: Weniger Gewicht, weniger Futter. Über den Daumen gepeilt, kann man so mit ca. 1 kg Futter pro Wachtel und Monat rechnen.

Tipp: Gesundes Wachtelei

Wachteleier lösen im Gegensatz zu Hühnereiern keine Allergien aus. Und sie enthalten bis zu 30 Prozent mehr Eigelb.

 Es gibt keine Pflichtimpfung für Wachteln

Während auch für die Hobbyhühnerhaltung eine Impfpflicht gegen die Newcastle Krankheit besteht, trifft das nicht auf die Wachtelhaltung zu. Meldepflichtig (Bestandsmeldung) sind beide.

Mehr zu Impfungen und weiteren Pflichten von Geflügelhalter*innen liest du hier.

Unterschied: Wachtelhaltung vs. Hühnerhaltung

Hier verheimlichen wir auch nicht bestimmte „Eigenheiten“ von Wachteln, die für angehende Wachtelhalter*innen wissenswert sind und die imaginäre Kompassnadel möglicherweise beeinflussen können …

Wachteln benötigen Verstecke

Während der Hühnerstall meist aus praktischen Erwägungen als ein großer, gut einsehbarer Raum mit freier Bodenfläche gestaltet ist, sollte man für Wachteln viele Verstecke vorsehen. Da Wachteln sich gern in der Deckung aufhalten, mögen sie verschiedenartige Rückzugsmöglichkeiten wie Unterstände und Weidenunterschlupfe oder auch ein paar an die Wand gelehnte Tannenzweige.

Wachteln baumen nicht auf

Wachteln schlafen nicht auf der Sitzstange und verbringen ihre Nacht im Gegensatz zu Hühnern auf dem Boden. Mit dem Begleiteffekt, dass Wachteln abends meist nicht freiwillig zurück in ihren Stall gehen und entweder in einem gut vor Räubern gesicherten Gehege übernachten oder in den Stall gebracht werden. Vielfach wird deswegen zur Volierenhaltung geraten.

Wachteln nutzen keine Legenester

Wachteln verteilen ihre Eier im ganzen Stall, während Hühner fast ausschließlich in Legenester ablegen. Wie Hühner legen Wachteln auch ohne Hahn zuverlässig Eier. Ab mindestens fünf Hennen ist die Haltung eines Hahn möglich, z. B., um das Vergnügen der Wachtelkükenaufzucht zu erleben. Bietet man Wachteln einen geeigneten Unterschlupf an, werden meist auch dort gerne die Eier gelegt und wie Hühner legen auch Wachteln gerne da ihr Ei, wo schon Eier liegen.

Können Wachteln und Hühner zusammen gehalten werden?

Interessant ist, dass sich entgegen der weitläufigen Annahme Hühner und Wachteln zur gemeinsamen Haltung nicht eignen, mit Ausnahme vielleicht von sehr kleinen Rassen wie Serama oder Chabo. Auch hilft es, wenn es genügend Rückzugsorte gibt, um sich aus dem Weg zu gehen.

Wer mit wem? Allerlei Überraschendes zur Vergesellschaftung von Hühnern liest du hier.

Rein wirtschaftlich betrachtet, fallen für die Hobby-Wachtelhaltung größenbedingt geringere Kosten für Stallfläche und Futter im Vergleich mit der Haltung von Hühnern an. Auch sonst sind Wachteln in vielen Belangen sehr unkompliziert, beispielsweise weil sie sich leicht zähmen lassen und der Geräuschpegel im Rahmen bleibt. Gestattet man ihnen ihre Rückzugsmöglichkeiten und ist man täglich aufs Neue erfreut von der Eiersuche, dann sind Wachteln eine echte Alternative zu Hühnern.

 

Mehr Lesestoff über die artgerechte Wachtelhaltung findest du hier.

Buch „Unsere ersten Wachteln“

Buch „Heilwirkung der Wachteleier“

Buch „Wachteln im Garten“  – Artgerechte Haltung Japanischer Legewachteln

 

Eierschachteln Onlineshop

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