Soziale Netzwerke für das Hofmarketing nutzen: ein Guide

Soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok, Facebook und Twitter sind ein Teil des Marketings und wichtiger Baustein der Öffentlichkeitsarbeit. Während viele sogenannte Social-Media-Stars und Influencer häufig gar nicht so viel zu erzählen oder insgesamt zu bieten haben, liegt hier die große Chance für alle Landwirt*innen:

 

In kleinen alltäglichen Posts können Erzeuger*innen und Hofbetreiber*innen authentisch und nahbar auftreten und präsent sein und damit den Kontakt zu bestehenden Kund*innen pflegen oder neue akquirieren. Mit etwas Übung und (technischem) Know-how lassen sich diese vielfältigen Kanäle für die Präsentation und Vermarktung der eigenen Produkte oder zur (digitalen) Markenbildung nutzen.

 

Zur Wahrheit gehört aber auch: Profile in sozialen Netzwerken zu pflegen, ist aufwendig und kostet Zeit und Geld. Wir stellen hier die relevanten Social-Media-Kanäle vor und geben zahlreiche Tipps für deine tägliche Arbeit damit. Damit du Präsenz zeigen kannst, deine Zielgruppen erreichst und neue dazugewinnst.

 

Soziale Netzwerke sind da, wo deine (potentiellen) Kund*innen sich online aufhalten

Google und andere Suchmaschinen sind nach wie vor wichtige Informationsquellen für Verbraucher*innen. Mittlerweile hat sich die Dynamik insofern verändert, dass auch Themen aus den sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat, Pinterest und Co. in die Massenmedien gezogen werden und das Geschehen bestimmen können. Wenn es um landwirtschaftliche Themen geht, ist dies eine gute Gelegenheit, dort als Landwirt*in mit geballtem Fachwissen präsent zu sein. Denn: niemand ist so authentisch wie der Profi – in dem Falle die Landwirt*innen – selbst!

Soziale Netzwerke? Sind das neumodische Zäune, oder was? Längst bekannt ist: Soziale Netzwerke haben die klassischen Medien Telefon, TV und Zeitung abgelöst und Kommunikation ins Digitale verlagert. Mit den unterschiedlichen Netzwerken können Menschen miteinander Kontakt aufnehmen und kommunizieren. Das haben auch Unternehmen erkannt und dort Profile erstellt, um in Kontakt mit ihrer Zielgruppe zu treten. Es werden Beiträge mit Text, Bild, Video etc. zu aktuellen Themen gepostet, also veröffentlicht, die wiederum kommentiert, geliked und idealerweise empfohlen oder  sogar mit einem Kauf abgeschlossen werden. Und auch die Mitbewerber*innen lassen sich besser im Auge behalten – auch für Inspirationen …

Welche sozialen Netzwerke für Landwirt*innen interessant sind

Die sozialen Netzwerke sind vielfältig. Keinesfalls müssen alle Kanäle bespielt werden. Besser ist es, regelmäßig zu posten und den Fokus auf die Netzwerke zu legen, die für dich am relevantesten sind, statt alle gleichzeitig bedienen zu wollen. Hier erhältst du einen guten Überblick über die einzelnen Plattformen und deren Stärken:

Facebook

Das Urgestein der Social-Media-Plattformen

 

Schwerpunkt Werbung: Nirgends lassen sich die Zielgruppen so genau definieren und nirgends ist es nachvollziehbarer, wie die Kampagnen performen.

 

Text + (unterhaltsame) Bilder/Videos

Für eine Zielgruppe ab 24 Jahren

 

Instagram

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte …

 

Anlaufstelle für besonders ästhetische Produkte oder Tutorials (Anleitungen)

 

Text + Bilder/Videos mit ästhetischem Anspruch

 

Twitter

Nachrichten im Schnellüberblick (Zeichenbegrenzung)

 

Bei Twitter sind viele Multiplikatoren und bekannte Persönlichkeiten aktiv, deren Inhalte von den Medien gern aufgegriffen werden. Mit Hashtags kann man an aktuellen Diskussionen teilnehmen.

 

Snapchat

Den Moment festhalten mit Snapchat Stories

 

Für eine junge Zielgruppe zwischen 14 und 20 Jahre

 

TikTok

Plattform für Videokünstler*innen. Mit einem kreativen und ausgefallenen Content, der den Geschmack der Nutzer*innen trifft, lassen sich trotz geringer Followerzahlen immense Reichweiten erreichen.

 

Ähnlich Snapchat: Für eine junge Zielgruppe bis 24 Jahre

 

Pinterest

Auf keiner anderen Plattform sind die Nutzer so kauffreudig wie auf Pinterest.

 

Nutzer*innen suchen hier nach Inspirationen für Möbel und Einrichtung, Geschenke, Deko, (leicht verständlichen) Do-it-yourself-Anleitungen, Urlaubsorte (Ferien auf dem Bauernhof).

 

YouTube

Deutschlands unangefochtene Videoplattform No. 1

 

Beliebt sind Tutorials (Lernen, Weiterbildung) aber auch Behind-the-scenes-Einblicke in dein Unternehmen oder emotionale Geschichten (Storytelling).

 

Für alle Altersgruppen interessant

 

LinkedIn, Xing

Businessplattform, Networking

 

Wichtige Instrumente für erfolgreiches Recruiting der besten Talente und zur Kontaktpflege mit Partnern und Geschäftskunden.

 

 

Tipps für den Start ins soziale Netzwerken

 

Wenn du jetzt ein oder mehrere soziale Netzwerke ausgewählt hast, muss der Kanal auch regelmäßig mit interessanten Themen gefüllt werden. Hier ein paar Ideen für Posts:

 

  • Alltägliches aus dem Hof- und Betriebsleben
  • Persönlichkeit zeigen / nahbar sein
  • Aktuelle Themen (kommentieren)
  • Wissen teilen
  • Arbeitsabläufe zeigen
  • Neue Produkte und Dienstleistungen
  • Termine (Hoffeste, Führungen etc.)
  • Andere von eurer Arbeit begeistern

Worauf muss ich beim Posten achten? Darf ich alles?

Bevor du mit dem ersten Post startest, solltest du einen Postingplan erstellen, um genug Ideen zu sammeln und den Überblick nicht zu verlieren, wann und welche Themen du auf welchem Kanal bringst. Als nützlich haben sich auch Themenreihen erwiesen, die immer an einem bestimmten Wochentag dran sind.

 

Wenn auch die einzelnen sozialen Netzwerke ansprechend und im Erscheinungsbild des Unternehmens (Corporate Identity) gestaltet sein sollten, bleibt die „zentrale Visitenkarte“ deine eigene Website, auf die du überall hin verlinkst. Für die Webseite sollte responsives Design Standard sein. Das heißt, egal mit welchem Endgerät (Smartphone, Tablet, PC) die Nutzer*innen auf deine Seite gelangen, sollte sie stets nutzerfreundlich aufgebaut sein und auf die technischen Gegebenheiten „reagieren“. So sollte auch auf dem kleineren Handydisplay alles gut erkennbar, navigierbar und klickbar sein.

 

Schnelle Hilfe für deine ansprechende Online-Präsenz: Wir bieten die professionelle Gestaltung von Logo, digitalem Flyer und Co. für den direkten Absatz deiner Produkte:

Mehr zum Thema Professionelles Hofmarketing und Corporate Identity für Höfe liest du hier:

Wie häufig sollte ich posten?

Als grober Richtwert sollte etwa alle 3 bis 4 Tage ein hochwertiger Post veröffentlicht werden. Je häufiger, je sichtbarer ist man. Für den Aufbau einer funktionierenden Präsenz sollte man regelmäßig, wenn nicht sogar täglich, Zeit für die sozialen Netzwerke aufbringen. Nicht selten ist das Online-Marketing eine One-Man- bzw. One-Woman-Show – gern auch in Teilzeit – die mit weniger Ressourcen auskommen müssen. Hier helfen bestimmte Tools, mit denen mehrere Netzwerke gleichzeitig betreut werden können und in dem sogar Content vorproduziert und geplant werden kann.

 

Da die Kommunikation bei Facebook, Instagram und Co. auch immer in beide Richtungen geht, stehst du auch vor der Herausforderung auf (kritische) Kommentare zu antworten.

 

Wie du am besten auf Lob und Kritik reagierst und Kundenbewertungen als Umsatzbooster nutzen kannst, erfährst du hier:

Urheberrechtsgesetz beachten

Auch wenn viele da sehr naiv oder kaltschnäuzig rangehen: Das Netz ist keinesfalls ein rechtsfreier Raum! Das Urheberrecht schützt geistiges Eigentum. Hast du ein Foto gemacht, darfst du selbst entscheiden, wie du damit verfährst, und sie z. B. für Posts verwenden (Ausnahme: Recht am eigenen Bild s. u.). Bei Fotos, GIFs und Videos, die du nicht selbst aufgenommen hast, musst du die jeweiligen Urheberrechte beachten. Sie regeln, für welche Zwecke die Werke zur Verfügung gestellt werden oder ob eine Nutzungsgebühr anfällt.

 

Auch für eigene Fotos beispielsweise von Hoffesten oder Unternehmensfeiern gelten Regeln. Entweder du achtest darauf, dass keine einzelnen Personen zu erkennen sind oder aber du holst dir die Einwilligung dieser Personen ein. So wahrst du das Recht am eigenen Bild.

 

Nicht alle Landwirt*innen sind dafür geboren, nicht nur ausgezeichnete Erzeugnisse herzustellen, sondern diese auch noch online in sozialen Netzwerken zu vermarkten. Eigentlich ist es online nicht viel anders als beim Plausch mit den (Stamm)Kund*innen im Hofladen oder bei der Auslieferung der Abokiste. Das Beste daran: Je authentischer, je besser. Wenn man noch die Sprache der Bilder beherrscht und Themen klug und regelmäßig plant, ist der Erfolg auf Facebook, Instagram, Pinterest und TikTok im Prinzip schon vorprogrammiert.

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