Mykoplasmose

Die Mykoplasmose ist eine chronische, seuchenhafte Infektion, die von Bakterien aus der Klasse der Mollicutes verursacht wird und Hühner befällt. Die Erreger können von infizierten Elterntieren über das Ei an die Nachkommen weitergegeben werden. Erst wenn die Hühner unter fördernden Umständen, wie zum Beispiel E. coli-Infektionen, hoher Besatzdichte, schlechten Haltungsbedingungen, Stress, Fütterungsfehlern oder anderen äußeren Einflüssen auf ihr Wohlbefinden leiden, wird das Immunsystem geschwächt und die Krankheit bricht aus.

Besonders Jungtiere im Alter von 4 bis 8 Wochen sind gefährdet, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgeprägt ist. Die Mykoplasmose ist in privaten Hühnerhaltungen, wo in der Regel bessere und tierfreundlichere Haltungsbedingungen herrschen, weitaus weniger verbreitet als in großen Mast- und Zuchtbetrieben.

Die Mykoplasmen, eine Bakterienart aus der Gruppe der Mollicutes, sind für die Mykoplasmose verantwortlich. Im Gegensatz zu allen anderen Bakterien haben Mykoplasmen keine Zellwand, so dass sie wie kleine Schmarotzer in oder auf ihren Wirtszellen sitzen und sich von ihnen ernähren. Während Mykoplasmen einen chronischen Infektionscharakter haben und monatelang auf ihrem Wirt leben, ohne Probleme zu verursachen, wird der Wirt über die Körpersäfte zum permanenten Ausscheider der Bakterien, was ihr Fortbestehen und ihre Verbreitung sichert. Im Geflügelbereich sind 22 Mykoplasmenarten bekannt, bei Hühnern aber nur zwei der Spezies (M. gallisepticum und M. synoviae) bedeutsame Krankheitserreger.

Die Symptome der Mykoplasmose bei Hühnern variieren je nach Erreger. Wenn M. gallisepticum im Spiel ist, kann eine erhöhte Sterblichkeit bei den Embryonen, schlechte Legeleistung und Entzündungen von Legedarm, Luftsäcken oder oberer Atemwege beobachtet werden. Wenn weitere Sekundärinfektionen mit anderen Erregern hinzukommen, können Nasennebenhöhlenschwellungen, Nasenausfluss und erhöhte Sterblichkeit beobachtet werden. Bei der Synoviae-Mykoplasmose, die auch als infektiöse Synovitis bezeichnet wird, zeigt sich das Krankheitsbild in zwei unterschiedlichen Formen. Die Gelenksform beginnt mit einem verschlechterten Allgemeinbefinden, auf das Entzündungen der Gelenke, Sehnenscheiden und Schleimbeutel folgen. Bewegungsunlust ist dann die Folge, ebenso fällt ein unterschiedliches Wachstum gleichaltriger Hühner ins Auge. Die Gelenksform der Mykoplasmose muss sich aber nicht zwangsläufig im Gelenkbereich zeigen, auch eine Atemwegssymptomatik ist beim Erreger M. synoviae möglich. Hierbei entstehen Entzündungen der Luftsäcke und der Bronchien.

Die Behandlung von Mykoplasmose bei Hühnern erfordert normalerweise eine Kombination aus Diagnostik, Antibiotikatherapie, Impfung und präventiven Maßnahmen wie der Überprüfung neuer Tiere vor der Aufnahme in den Bestand.

Ein PCR-Test wird zur Diagnose von Mykoplasmose bei Hühnern eingesetzt. Wenn die Infektion nachgewiesen wurde, wird je nach Art des Erregers ein passendes Antibiotikum verschrieben, das in der Lage ist, den Erreger zu bekämpfen.

 

Die Impfung der Elterntiere kann dazu beitragen, die Übertragung der Infektion auf Küken zu vermeiden. Eine solche Impfung kann auch den Schweregrad der Erkrankung bei infizierten Tieren verringern.

Es ist auch wichtig, neue Tiere vor der Aufnahme in den Bestand auf Mykoplasmose und andere Krankheiten zu testen. Wenn ein Tier positiv auf Mykoplasmose getestet wird, sollte es isoliert und behandelt werden, bevor es in den Bestand aufgenommen wird, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

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