Milbenbekämpfung mit natürlichen Mitteln

Langfristige Vorbeugung gegen Milben und andere Lästlinge im Hühnerstall mit Kieselgur

Mit den warmen Temperaturen steigt auch die Gefahr von Milben und anderem Ungeziefer im Hühnerstall. Einer der gefürchtetsten Parasiten bei Geflügel ist die rote Vogelmilbe. Sie gilt als bedeutender Schädling, der in allen Haltungsformen zu wirtschaftlichen Einbußen und  aufwändigen Bekämpfungsmaßnahmen führen kann und sogar dem einen oder anderen Hobbyhalter schon die Geflügelhaltung verleidet hat. Dabei ist es durchaus möglich diesen Schmarotzer auch mit natürlichen Mitteln wirksam zu bekämpfen und einem Neubefall vorzubeugen.

Die rote Vogelmilbe – eine ernstzunehmende Gefahr für Hühner

Die rote Vogelmilbe kann über Wildvögel, Hühnerneuzugänge oder auch vermilbte Ausrüstung eingeschleppt werden. Das Vorhandensein von roten Vogelmilben führt bei Hühnern zu Unruhe, schlechtem Schlaf durch die nächtliche Störung, Juckreiz bis hin zu Blutarmut und Tod. Allgemein können Hühner durch die Milbenplage geschwächt werden, Mangelerscheinungen aufweisen oder auch Verhaltensstörungen, wie Picken und Kannibalismus entwickeln. Natürlich verringert sich bei durch Milben geschwächten Hühnern auch die Legeleistung und die Tiere werden anfälliger für Krankheiten. Deshalb und um das Wohlbefinden Ihres Geflügels zu sichern, ist es wichtig einen Milbenbefall rechtzeitig zu erkennen, die Milben zu bekämpfen und einem erneuten Befall vorzubeugen.

Zur Lebensweise und Entwicklung der roten Vogelmilbe

Die rote Vogelmilbe ist ein mit bloßem Auge sichtbarer ca.  bis 1 mm großer Ektoparasit des Geflügels, der vor allem nachts sein Versteck verlässt, um an seinem Wirt dem Huhn oder auch Wachteln und anderem Geflügel Blut zu saugen. Die zu den Spinnentieren gehörenden Milben durchlaufen nach dem Schlupf aus dem Ei ein Larven- und zwei Nymphenstadien bis eine geschlechtsreife erwachsene rote Vogelmilbe entsteht. Jeder neuen Entwicklungsstufe geht eine Blutmahlzeit und eine Häutung samt Wachstum voraus. Insgesamt gibt es daher kleinere und größere rote Vogelmilben und die anfangs schwarzgrauen Milben werden erst nach der Blutmahlzeit rot. Milbennester samt Eiern und Milben verschiedener Größen finden sich meist in der Nähe der Sitzstangen oder Legenester der Hühner in Ritzen und Spalten aber manchmal auch einfach an den Unterseiten der Sitzstangen.

Entwicklung, Überlebensdauer und Vermehrung der roten Vogelmilbe sind stark temperaturabhängig. Während eine merkbare Entwicklung und Vermehrung erst ab ca. 9°C stattfindet, kann die rote Vogelmilbe unbeschadet und ohne Nahrung bei niedrigen Temperaturen auch Monate bis über 1 Jahr überleben. Nahezu Explosionsartige Vermehrung der Milben findet bei warm-feuchtem Klima statt.

Umweltfaktoren, die das Leben der roten Vogelmilbe entscheidend verkürzen sind Temperaturen unter -25 °C oder über 40° C° und TROCKENHEIT.

Die rote Vogelmilbe effektiv und langfristig bekämpfen

Um die rote Vogelmilbe samt nachfolgender Entwicklungsstadien mit natürlichen ungiftigen Mitteln zu bekämpfen, gegen die keine Resistenzen entwickelt werden können ist Trockenheit das Mittel der Wahl. Dafür gibt es verschiedene pulverisierte Einstreuzusätze, die Feuchtigkeit im Hühnerstall binden und so neben einer guten Belüftung für ein trockenes Klima sorgen.

Mit natürlicher Kieselgur kann die rote Vogelmilbe besonders wirksam und nachhaltig bekämpft werden. Wenn eine Milbe über die scharfkantigen Partikel der Kieselgur läuft, wird dabei ihre äußere wachsbeschichtete Hülle beschädigt –  sozusagen aufgeritzt und aufgeschmirgelt  und die Milbe trocknet innerhalb kurzer Zeit aus.

Kieselgurpulver besteht aus fein zerkleinerten scharfkantigen Schalen fossiler Kieselalgen und wird auch Diatomeenerde genannt. Die von uns angebotene Kieselgur ist amorphe Kieselgur und somit für Menschen und Nutztiere nicht gefährlicher als anderer Staub auch. (Kristalline Kieselgur hingegen wäre gefährlich) Trotzdem empfehlen wir die Verwendung einer Staubmaske beim Stäuben und die staubarme Ausbringung durch Versprühen von mit Wasser angerührtem Kieselgurpulver.

Federlinge sind ein weiterer häufiger Ektoparasit bei Hühnern

Auch Federlinge können über Wildvögel oder Hühnerneuzugänge eingeschleppt werden. Im Gegensatz zur roten Vogelmilbe leben diese direkt auf Ihrem Wirt dem Huhn. Federlinge gehören zu den Kieferläusen und ernähren sich von den Federn ihres Wirts.  Außer den über die Haut laufenden bis zu ca. 3 mm großen Ferderlingen selbst, kann man bei einem Befall vor allem in der Nähe der Kloake die Eipakete – auch Nissen genannt, am Ansatz der Federkiele finden. Zur Abhilfe und als Gegenmaßnahme gegen eine weitere Verbreitung kann dem Staubbad Kieselgur zugefügt werden. Einzeltiere können auch mit Kieselgur eingepudert werden beziehungsweise bei vorhandenen Eipaketen die Haut und betroffene Federkielansätze mit einem Pflegeprodukt zum Beispiel Ballistol eingeölt werden.

Langfristige Wirkung und wirksame Vorbeugung vor verschiedenen Ektoparasiten des Nutzgeflügels

Während Federlinge in einem sauberen Stall ohne Hühner relativ schnell innerhalb von ca. 2 Wochen absterben, überlebt die rote Vogelmilbe auch ohne Nahrung locker den Winter an irgendwelchen Ausrüstungsgegenständen, um dann bei steigenden Temperaturen auf die Suche nach dem Lieblingswirt Huhn zu gehen. Ausrüstungsgegenstände lassen sich auch gut mit heißem Wasser von Milben und deren Eiern befreien.

Futter- und Wasserzusätze, die den Hautgeruch der Hühner verändern können Geflügel auch für Ektoparasiten unattraktiver machen.

Aber um die rote Vogelmilbe dauerhaft loszuwerden und auch einem neuen Befall vorzubeugen sollte man auf langfristig wirksame Mittel, wie z.B. Kieselgur setzen.

Auch bei zufällig z.B durch Wildvögel eingeschleppten nordischen Vogelmilben, Federlingen und anderen Ektoparasiten kann ein Zusatz von Kieselgur im Staubbad einer weiteren Verbreitung der Parasiten entgegenwirken. Wer Kieselgur entlang der Stallkanten und Ritzen stäubt und auch hinter für Milben zugänglichen Verkleidungen gut pudert, kann einer massenhaften Vermehrung von roten Vogelmilben auch langfristig etwas entgegensetzen.

Der Einsatz 100 % reiner Kieselgur bzw. Diatomeenerde ist auch für Biobetriebe erlaubt.

Anti-Milben-Set – Komplettset zur Ungezieferbekämpfung

ReudanonUngezieferbekämpfung am Geflügel – natürlich und biotauglich

Kieselgurspray biotauglich – Schnelle, einfache und komfortable Anwendung gegen Milben. Sehr gute Haftung

Kieselgurpulver biotauglich – Zur effektiven und langfristigen Bekämpfung von Milben, 2 kg oder 10 kg

Geflügelbad & Einstreuzusatz, Diabas Urgesteinsmehl – biotauglich für Hühner und anderes Geflügel – Verbessert das Stallklima und Vermindert die Vermehrung von unliebsamen Parasiten

Kieselgur PUR – Zum Ausstreuen und als Gemisch mit Wasser zu versprühen

Ballistol Universal oder Ballistol Animal – Pflegeprodukte auch bei Befall mit Kalkbeinmilben, Federlingen, etc.

Fed-Pick – Spray gegen Federfressen und Kannibalismus bei Geflügel

Stallthermometer – Außenthermometer zur Temperaturkontrolle

Natürliche Hühnerstallfarbe Kalkanstrich mit Kieselgur, hat auch eine Klima ausgleichende & trocknende Wirkung

 

 

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8 Kommentare zu „Milbenbekämpfung mit natürlichen Mitteln

  1. Guten Tag,
    zum leidigen Thema ein aktueller Situationsbericht:
    Wir haben den Stall vor 4 Wochen außen und innen mit ESSIGREINGER vom Discounter besprüht und die Biester sind dauerhaft weg.
    – Was ist Ihre Meinung ?
    – Gibt es dazu weitere Anwenderberichte ?
    – wir werden den ESSIGREINIGER demnächst selber herstellen …
    Gib 2 Teile Essig (am besten weiß) und 1 Teil Wasser in einen größeren Behälter.
    Füge ca. 10-15 Tropfen ätherische Öle (Teebaum, Eukalyptus, Lavendel) und kleingeschnittene Schale von 3-4 Orangen oder Zitronen hinzu.
    Vermissche alles gut und lass einige Zeit ziehen.
    Freundliche Grüße und bleinen Sie gesund

    • Interessanter Ansatz, wenn es funktioniert, ist doch gut. Nachteilig könnte sein, dass durch das Versprühen Feuchtigkeit in den Stall eingebracht wird, was ja für das Überleben der Milben eher förderlich ist, die es warm und feucht lieben. Weitere mögliche Methoden zur Milbenbekämpfung wären:
      -Chemisch wirksame Biozide zur Stallbehandlung: Pyrethroide, Spinosad (Elector), Neemöl
      -das Tierarzneimittel Exzolt (Wirkstoff Fluralaner)
      -Neben Kieselgur gibt es noch weitere physikalische Bekämpfungsmethoden wie punktförmige Hitze oder Stall aufheizen, Speiseöl (geht auch gut in Kombination mit Kieselgur)
      -Raubmilben
      -Zusätzlich kann man den Milben noch den Zugang zu den Hühner erschweren, z.B. die Stangenbefestigung in Ölschalen stellen.
      Grüße, Arne

    • Hallo guten Tag
      wir haben die roten Milben mit Essigessenz eingesprüht stinkt zwar aber hat
      gute wirkung die Biester fallen nach ein paar Minuten ab muß natürlich immer wieder wiederholt werden um auch die ganz kleinen frisch geschlüpten zu erwischen.

  2. Haben Milben eigentlich auch irgendeinen dienlichen Sinn und Zweck? Den Bienen schaden sie gravierend, im Hühnerstall sind sie eine Gefahr..und selbst bei mir lösen sie Allergien aus. Wie kriegt man diese Viecher wieder los??

  3. Hallo Monika, ich würde nicht nur die Tiere mit Kieselgur einpudern, sondern den gesamten Stall samt Sitzstange, Kotbrett, Einstreu, Stallboden, allerlei Ritzen etc. Alle Hühner raus – dann den Stall ausmisten und Kieselgur zerstäuben und wenn sich der Staub gelegt hat, dürfen die Tiere auch schon wieder rein. Ansonsten versuche es mal mit Anti-Milben-Spray für Hühner oder Essig als Hausmittel (mit einer feinen Sprühflasche NUR auf das Federkleid sprühen). LG Linda

  4. Hallo, mit großem Schrecken habe ich gestern an meinen Orpingtons Federlinge samt Nissen um die Kloake entdeckt. Trotz täglichem Ausmisten und Hochwertigem Futter von Eierschachteln. Ich streue mit Strohpellets und Eurem Biostroh ein.
    Habe heute den Stall komplett ausgemistet, die Tiere mit Kieselgur eingepudert.Was kann ich vorbeugend dagegen machen!? Kann es auch sein, dass die Federlinge sich gerne in die Stroheinstreu einnisten??
    Danke für eine Antwort
    Monika Waibel

    • Hallo Monika, man kann den Hühnern vorbeugend alle paar Wochen 1 bis 2 Sprühstöße von einem Repellent wie z.B. REUDANON auf die Haut am Bauch in der Nähe der Kloake sprühen. Bei einem akuten Befall hilft das auch sehr schnell und effektiv. Dann am besten auch die Nissen (Eipakete) mit einsprühen. Bei einem akuten Befall sollte die Behandlung wöchentlich wiederholt werden. Sonst schützt das REUDANON die Hühner auch bis zu 4 Wochen vor Federlingen, Milben, etc. und funktioniert ähnlich wie man das von einem Spot On bei Hunden oder Katzen kennt.

      Grundsätzlich können Federlinge oder auch Milben und anderes Ungeziefer auch bei guter Stallhygiene, und hochwertigem Futter und Einstreu auftreten. Das Ungeziefer wird z. B. durch Wildvögel oder Geflügelneuzugänge eingeschleppt. Um die weitere Ausbreitung zu verhindern kann man außerdem vorbeugend Kieselgurprodukte im Stall anwenden.

      Bei Befall mit Ferderlingen auch alle losen Federn im Stall entfernen, da dies die Nahrungsgrundlage für Federlinge ist. In einem gereinigten Stall sterben Federlinge innerhalb ca. 2 Wochen ab.

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