Kükenfutter – Für den perfekten Start ins Hühnerleben

Jede Lebensphase in der Entwicklung eines Huhns braucht eine individuell darauf abgestimmte Fütterung – von Anfang an. Nur so bleibt das Küken gesund und kann sich optimal entwickeln. Unabhängig, ob Natur- oder Kunstbrut. Die verantwortungsvolle Aufgabe der Futterauswahl, -beschaffung und -verabreichung liegt bei den Halter*innen. Was gehört also hinein in ein gut ausbalanciertes Kükenfutter? Welche Futterzusätze „schmecken“ Küken? Wie sollte der Speiseplan für die wichtigen ersten Lebenswochen aussehen? Dazu gibts viele wertvolle Tipps und Hinweise zu typischen Fehlern in der Kükenfütterung.

Das optimale Kükenfutter – ein Blick in die kleine Futterrinne

Wachsen kostet Kraft. Daher ist der Energie- und Eiweißbedarf bei Küken höher als bei ausgewachsenen Hühnern. Küken brauchen außerdem im Wesentlichen Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren. Der einfachste Weg, um den Nährstoffbedarf zu decken, ist die Gabe von speziellem, fertigem Aufzuchtfutter als Alleinfutter. Es enthält alles in genau der richtigen Menge, was Küken zum Heranwachsen brauchen.

Unser Bio-Aufzuchtfutter / Mastfutter enthält beispielsweise Weizen*, Mais*, Sojaexpeller*, Sonnenblumenkuchen*, Erbsen*, Weizengrieskleie*, Reisfuttermehl*, Hafer*, Getreidepülpe*, Dinkelspelzen*. Weizen, Mais und Soja bilden die Basis und entstammen wie die anderen pflanzlichen Bestandteile aus kontrolliert ökologischen Anbau (*).

Manche schwören auch auf selbstgemachtes Kükenfutter. Perfekt für Selbstversorger*innen können dafür kleingeschnittene Brennnesseln, Salat– und Löwenzahnblätter, geriebene Möhren, Haferflocken, Bierhefe, Quark und gekochte Eier („Schmutz- und Knickeier“) aus dem eigenen (Hühner-)Garten vermengt und frisch verabreicht werden.

Aufzuchtfutter mit oder ohne Oregano-Öl?

Vorsicht Kalauer! Nicht nur Italiener mögen Oregano … Ob mit oder ohne Oregano, beide Futtervarianten erfüllen die Ansprüche eines Aufzuchtfutters. Die Heil- und Kräuterpflanze verströmt einen angenehmen, appetitanregenden Geruch und gilt auch unter Hühnern als Leckerbissen. Der Zusatz von Oregano im Kükenfutter kann sich zudem positiv auf die Futteraufnahme auswirken und vor allem die bei Küken oft empfindliche Verdauung gut unterstützen und somit feste Kothäufchen fördern.

Gerade dieser Effekt ist sehr nützlich, um das Wohlbefinden der Küken zu steigern und das Säubern verschmutzter Kükenpopos durch Hühnerhalter*innen möglichst zu vermeiden. Da Oregano auch eine abtötende Wirkung auf Kokzidien haben kann, dürfen Oreganozusätze nicht gleichzeitig während einer Impfung gegen Kokzidien verabreicht werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Impfkokzidien abgetötet werden und die Impfung somit wirkungslos ist. Nach der Impfung – also ca. 3 bis 5 Wochen nach Gabe des Impfmittels – können auch wieder Oreganozusätze gegeben werden.

Das optimale Kükenfutter – eine Chronologie

Kükenalter Fütterung
1. – 2. Tag Bis ca. 24 Stunden nach dem Schlupf können Küken noch vom Dottersack zehren, der kurz vor dem Schlupf eingezogen wird. Allerdings ist es ratsam, möglich früh kükengerechtes Futter und Wasser bereitzustellen, damit die Küken sich langsam an Fressen und Saufen gewöhnen können und gar nicht erst körperlich ausgezehrt werden.

Als erstes Futter kann Kükenaufzuchtfutter in ausreichend feinen Krümeln oder auch ein bisschen klein gekrümeltes hart gekochtes Eigelb gegeben werden.

Zu Beginn das Futter am Boden oder auf flachen Schalen einfach zugänglich in der Nähe der Wärmequelle anbieten.

Profi-Tipp: Durch Fingertippen (Nachahmung des Pickens der Glucke) den Küken Futter und Wasser zeigen. Ggf. auch mal vorsichtig die Schnabelspitze in die Tränkrinne stupsen, so dass ein Wassertropfen am Schnabel hängenbleibt.

Vor allem in den ersten Tagen hat sich ein Oreganoölzusatz für die Tränke oder sonst hilfsweise auch Kamillentee zur Unterstützung der Verdauung bewährt.

Ab 3. Tag Futter und Wasser sollen zur freien Verfügung ganztägig bereitstehen.

 

Sobald die Küken das Fressen gelernt haben, kann das Futter auch in kleinen Futterspendern / Futterautomaten angeboten werden.

 

Spezielles und hochwertiges (Bio-)Aufzuchtfutter (Alleinfutter) als fertiges Futter oder selbstgemachtes Futter – bei selbstgemachtem Futter ggf. mehrmals täglich frisch ansetzen, weil dieses je nach Bestandteilen schnell verdirbt.

 

Vor allem in den ersten Lebenstagen kann auch das fertige Kükenfutter noch um ein wenig Bierhefe ergänzt werden. Einfach trocken über das Futter streuen. Das gibt zusätzliche Vitamine, Spurenelemente und Eiweiß für den Wachstumsstart und fördert sogar noch eine gesunde Verdauung.

 

Spezielle Tränkenzusätze mit Aminosäuren, Vitaminen, Oreganoöl, Fruchtsäuren etc. können nach Bedarf zugegeben werden.

 

Auch über eine kleine Menge geriebene Möhren zusätzlich zum Fertigfutter freuen sich die Küken, wenn sie das erstmal kennen. Hin und wieder kann auch zerkleinertes, hartgekochtes Ei gegeben werden. Aber nicht zu viel, weil das sonst insgesamt zu viel Eiweiß wäre.

Ab ca. 2 Wochen Wenn die Küken ihr Futter sicher kennen und keine Gefahr besteht, dass Kiesel oder Kalkgrit für Futter gehalten werden, können kleine Mengen Magenkiesel für Küken und Kükenkalkgrit angeboten werden. Die Menge langsam steigern.
Ab ca. 4 Wochen

 

Jetzt kann zusätzlich zum Aufzuchtfutter ein kleiner Anteil Körner (Körnermischung oder Weizen) gefüttert werden. Dies dient der Beschäftigung, als Leckerli zum Locken und auch um den Eiweißgehalt des Futters insgesamt etwas zu reduzieren und so für ein gesundes, langsames Wachstum zu sorgen. Nach und nach den Körneranteil auf ca. 10 % steigern.

 

Ab diesem Alter können auch schon ganze Möhren angeboten werden. Ggf. etwas anraspeln für den Geschmack.

 

Auch Luzerneballen oder Luzerne Briketts und Picksteine sind jetzt willkommene Abwechslung und bestes Beschäftigungsfutter.

 

Bei gutem Wetter dürfen gesunde Küken auch schon mal einen Ausflug auf die Wiese machen und draußen Grünfutter, Insekten, Würmer etc. fressen. Am besten jeweils nur für kurze Zeit und dann langsam ausdehnen.

Ab 3. Lebensmonat Jetzt kannst du das Aufzuchtfutter, das ja schon um ca. 10 % Körner ergänzt wird, langsam steigernd mit einem Anteil

Vollwertiges (Bio-)Legehennenfutter (Alleinfutter) mischen und so deine Junghennen und Junghähne langsam auf ein Legehennenfutter umstellen.

 

So dürfen Junghennen etwas langsamer wachsen und in Ruhe ausreifen.

 

Junghähne, die der Küche zugeführt werden sollen, können weiter das Mast- und Aufzuchtfutter fressen.

Spätestens ca. 2 Wochen vor Legebeginn Junghennen sollten jetzt reines Legehennenfutter fressen

 

Ein kleiner Anteil Körner ist weiterhin für alle Aufzuchttiere möglich sowie natürlich weitere Beschäftigungsfutter wie Luzerne, Möhren, Grünfutter etc.

Auch Magenkiesel und Kalkgries in der entsprechenden Körnung gehören ab einem Alter von ca. 2 Wochen auf den Speiseplan der Küken. Mit dem Kalkgrit können die Küken ihren Kalziumbedarf individuell decken und mit den Magenkieseln die Futteraufnahme und Verdauung ankurbeln.

Warum benötigen Hühner Magenkiesel? – Wir erklären es in unserem Blog.

Übrigens: Küken mit dem Legehennenfutter der Muttertiere zu füttern, ist keine gute Idee. Aufgrund des hohen Kalzium- bzw. geringen Eiweißgehaltes ist es für Küken nicht geeignet. Sie würden schlechter wachsen und wären anfälliger für Infektionen.

Das Futter verabreichen

In der Aufzucht soll das Futter möglichst als Standfutter – also zur freien Verfügung angeboten werden. Besonders bequem ist dabei der Einsatz von Futterautomaten, wo das Futter immer nachrutscht. Um die Mengen ungefähr abzuschätzen, hier ein paar Anhaltswerte: So rasant wie das Wachstum der Küken, so steigt auch die tägliche Futterration: In der ersten Woche begnügt sich ein Küken mit insgesamt weniger als 10 Gramm. Zum Ende des zweiten Lebensmonats frisst ein Küken bereits an die 100 Gramm Futter am Tag.

Die kleinen piepsenden Küken sind natürlich besonders niedlich, aber auch größer verlieren Hühner nicht an Charme – im Gegenteil. Das gemeinsame Kümmern um Küken und Hühner kann zum außergewöhnlichen Familienprojekt werden. Hier findest du unsere Top 5 mit „kindersicheren“ Hühnerrassen.

Große Körner oder Pellets sind vor allem bei Zwerghühnern anfangs zu groß für den Kükenschlund. Daher wird Aufzuchtfutter meist als grobes Mehl, Krümel oder Pellets angeboten. Mit Futterkomponenten, die in der Größe so bemessen sind, dass die kleinen Schnäbel sie ohne Probleme aufnehmen können. Klarer Vorteil der Pelletform oder auch der Krümel (zerkleinerte Pellets) ist, dass alle Nährstoffe vereint sind und es zu keiner Selektion der besten Leckerli kommt und Mangelernährung so verhindert wird.

Je nach Kükengröße lassen sich ggf. in den ersten Tagen auch die Pellets noch leicht zerbröseln oder man achtet beim Kauf gleich auf ein gekrümeltes Futter. Auch selbstgemachtes Kükenfutter muss immer ausreichend zerkleinert sein, um die Aufnahme zu erleichtern. Aller Anfang ist schwer. So kann man den Küken bei der Futtersuche noch etwas auf die Sprünge helfen, indem man ein wenig Futter direkt auf den Boden (Handtuch oder Küchenkrepp) oder eine flache Schale gibt.

Empfehlenswert ist es jedoch, möglichst früh auf einen geschützten Futterspender wie ein kleinen Futterautomaten oder eine kleine Futterrinne für Küken mit vielen Fressplätzen umzustellen, um zu verhindern, dass das Futter durch das Klettern im offenen Trog oder durch das Scharren verschmutzt und verschwendet wird:

Tipp: Es sollten ausreichend Tränken und Futtertröge zur Verfügung stehen, damit alle Küken gleichzeitig fressen und trinken können.

In geschlossenen Tränken für Küken wie diesen bleibt das Wasser stets frisch und sauber:

 

Tipp: Auf offene Trinkgefäße – und vor allem solche mit hohem breitem Rand – sollte in den ersten Lebenstagen wegen der Ertrinkungsgefahr verzichtet werden.

Grundsätzlich ist besonders im Kükenalter eine gute Hygiene wichtig, da Küken mit ihrem jungen Immunsystem noch sehr anfällig für Keime und Krankheiten sind. Das heißt: Tränken täglich reinigen und ggf. Tränkenzusätze beispielsweise mit Oreganoöl verwenden.

 

Küken brauchen ein spezielles Aufzuchtfutter. Kükenfutter ist in der Struktur kleinteiliger, damit die Küken es überhaupt gut aufnehmen können. Zudem bietet es eine andere Nährstoffzusammensetzung, die die Jungtiere in ihrer rasanten Entwicklung optimal unterstützt. Im Idealfall zeigt die Glucke dem flauschigen Nachwuchs, wo sie Wasser und Futter finden. Mit ein paar Tricks und entsprechendem Kükenzubehör lernen (und wachsen) Küken auch mit deiner Hilfe schnell.

Eierschachteln Onlineshop

Share
Verwendete Schlagwörter: , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*