Gutes Körnerfutter? Warum Getreide allein nicht reicht

Auf Eierschachteln und Werbeschildern prangen oft Aussagen wie „Wir verfüttern nur bestes Körnerfutter“ oder „Mit selbst erzeugtem Getreide gefüttert“. Dazu werden meist die passenden Bilder mit goldenen Ähren und gesunden Hühnern geliefert. Da bekommen Hühnerbesitzer gleich den Eindruck, dass die goldgelben Körner das Nonplusultra in der Fütterung von Legehennen sind. Doch stimmt das?

Nährstoffbedarf von Legehennen und Zuchthühnern

Eines lässt sich vorwegsagen: Das nussige Aroma von gutem Getreide findet sich in den Eiern wieder. Eier von Hühnern, die mit Getreide gefüttert werden, schmecken also wirklich gut. Auch liefern die Körner schnell verfügbare Energie und in den Keimen stecken wertvolle Fette, Mineralstoffe und Vitamine. Jedoch fehlen ausreichende Mengen an essenziellen Aminosäuren und ungesättigten Fettsäuren. Spurenelemente können, je nach Futterqualität, ebenfalls fehlen. Für einen schönen gelben Dotter brauchen Hühner außerdem mehr Vitamin A, das sie beispielsweise aus Grünfutter bekommen können. Möhren, Löwenzahn und Brombeeren enthalten viel Vitamin A. Alternativ kann dem selbst gemischten Futter z.B. eine fertige Vitamin-Mineralstoffmischung für Geflügel zugesetzt werden, auch eine Zugabe über das Trinkwasser ist eine denkbare Option.

Ich habe eine Körnermischung, da ist doch dann alles drin, oder?

Nein. Körner sind „nur“ Ergänzungsfutter. Für die Schalenbildung fehlen dem Körnerfutter wichtige Mineralstoffe, die in Form von Kalksteinchen ergänzt werden müssen. Ohne ausreichend Mineralstoffe werden zunächst die Knochen angegriffen, später werden die Eierschalen zu dünn und brechen leicht. Du kannst dir also merken: Körner allein – leider nein!

Unsere heutigen Hühner, egal ob Legehybriden und auch Rassegeflügel, sind domestizierte, über die Jahre extrem auf Legeleistung gezüchtete Tiere. Wenn diese nicht entsprechend mit einem gehaltvollen hochwertigen „Hochleistungsfutter“ gefüttert werden, leidet die Gesundheit der Tiere. Viele Halter glauben durch ein natürliches Körnerfutter die Legeleistung ihrer Hühner zu deren Wohl reduzieren zu können. Das funktioniert leider nicht wirklich, da die Legeleistung genetisch bedingt ist. D. h., eine Lohman Brown-Legehybride wird tatsächlich auch bei reinem Körnerfutter weiter Eier legen. Der Mangel in der Nahrungsaufnahme geht dann aber zu Lasten der Gesundheit der Henne und führt langfristig zu Mangelerscheinungen und frühzeitigem Tod. Willst du deine Hühner „legeleistungstechnisch“ schonen, gönn ihnen nach der Mauser eine Lege- und Regenerationsphase (ohne Kunstlicht).

Alleinfutter oder selbst gemischt?

Wer also Getreide als Grundfutter nutzt und gern selbst mischen will, muss das Ganze mit Vitamin- und Mineralstoffzusätzen, Spurenelementen, Grünfutter und Kalksteinchen oder Muschelkalk abrunden. Besonders wichtig: Der ausreichende Eiweißgehalt mit den für Hühnern wichtigen Aminosäuren. Eiweiß benötigt der Körper für den Aufbau von Knochen, Federn und Muskeln. Die für Hühner wichtigsten Aminosäuren sind Methionin und Lysin, auch hier ist es von großer Bedeutung, dass diese im richtigen Mengenverhältnis im Futter verfügbar sind. Der Vorteil  an selbst gemischtem Futter ist, dass dies ganz individuell auf die Rasse, die Eizahl und einen eventuell vorhandenen Auslauf angepasst werden kann. Nachteile sind der große Zeitbedarf und die vielen Fehlerquellen. Denn wer das Futter falsch mischt, könnte damit schnell einen Mangel verursachen und der Gesundheit der Hühner schaden.

Um Zeit zu sparen und die Hühner immer optimal zu versorgen, eigenen sich deshalb Alleinfutter wie Legemehle oder Pellets. Auch in fertigen Alleinfuttermischungen ist Getreide meist die Basis, dazu kommen noch Mais, eiweißreiche Leguminosen und Ergänzungen von Vitaminen, Spurenelementen und Kalk. In manchen Futtersorten ist der Kalk evtl. als Pulver enthalten und wird dadurch teilweise ungenutzt ausgeschieden. Besser: Kalk, der in Form von Kalkgrit also Kalksteinchen beigefügt ist.  Dies ist die beste Form, um eine langanhaltende Kalkversorgung zu ermöglichen.

Geflügel hat eine schnelle Verdauung und nur in dieser Form verbleiben die Kalksteinchen etwas länger im Muskelmagen, lösen sich langsam auf und stellen kontinuierlich Kalk zur Verfügung auch während der Eierschalenbildung. Ein gut abgestimmtes Alleinfutter enthält tatsächlich nur so viele Kalksteinchen, wie Legegeflügel zur Kalkversorgung mindestens benötigt.

Tipp: Für Rassen mit geringer Legeleistung lässt sich ein Alleinfutter durch Zugabe von etwas Körnermischung ganz einfach anpassen. Keine Sorge: ein Zuviel an Eiweiß und Mineralien ist unbedenklich.

Hilfe, meine Hühner sind wählerisch!

Wenn deine Hühner zu stark selektieren und immer die gleichen Futterteile im Futterautomat zurück bleiben, sind Pellets eine gute Alternative. Für die Umstellung auf Pellets solltest du ggf. eine Gewöhnungsphase einplanen. Im Anschluss stellst du so aber eine gleichmäßige Rundumversorgung sicher. Die Pellets entsprechen dabei der von Hühnern bevorzugten Partikelform und -größe. Selbst kleinere Zwerghühner und Legewachteln können Pellets in der passenden Größe gut picken. Vor allem bei der Verwendung von Futtersilos bzw. Futterautomaten ist die Fütterung von Pellets unkomplizierter.

Unsere Produktempfehlungen auf einen Blick:

Körnermischung:

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Ergänzungsfutter:

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2 Kommentare zu „Gutes Körnerfutter? Warum Getreide allein nicht reicht

  1. In diesem Beitrag wird das Alleinfutter in Form von Pellets als ideale Lösung beworben, aber bei den Produktempfehlung nicht erwähnt! Warum?

    • Hallo Markus,
      das Alleinfutter (Mehl und Pellets sind oben, direkt im Text verlinkt. Wir nehmen deinen Hinweis aber gern auf, und ergänzen es auch noch mal unter den Empfehlungen.
      Viele Grüße
      Melissa

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