Hühnerkauf mit Herz und Verstand

Bevor man Hühner kauft, sollte man sich über einige grundlegende Fragen klar werden: Welche Hühnerrasse passt zu uns? Welche Absichten verfolge ich mit der Hühnerhaltung? Die Auswahl ist riesig. Allein im europäischen Rassegeflügelstandard sind über 180 Hühnerrassen aufgeführt. Dazu kommen die Legehybride und unzählige Kreuzungsmöglichkeiten. Während in den professionellen Geflügelbetrieben vorrangig mehrfachgekreuzte Hybridhühner auf eine besonders hohe Legeleistung bzw. einen maximalen Fleischansatz gezüchtet sind, tragen viele Hobbyhalter*innen dazu bei, alte Hühnerrassen zu erhalten. Gut so! In jedem Fall gibt es beim Hühnerkauf einiges zu beachten, um nicht ein „faules Ei“ zu erhalten oder eine Rasse zu wählen, die sich bei euch nicht wohlfühlt. 

CHECKLISTE: Darauf solltest du beim Hühnerkauf achten

Nachdem mindestens gedanklich schon der Hühnerstall gebaut, der Auslauf gestaltet, der Zaun gezogen und sich einige Rassen auf deiner Wunschliste tummeln, kommen hier ein paar praktische Tipps zum eigentlichen Hühnerkauf.

Ist das Huhn gesund?

Zunächst musst du dich vergewissern, dass das Huhn gesund ist.

Ein gesundes Huhn erkennst du daran:

  • Klare Augen
  • Roter Kamm
  • Gleichmäßiges & sauberes Federkleid
  • Nasenlöcher müssen frei von Sekret und Ausfluss sein
  • Unauffälliger Schnabel und Füße
  • Bereich um die Kloake ist sauber und unversehrt

Auch weitere offensichtliche Krankheitsanzeichen sollten dich alarmieren. Macht das Huhn etwa beim Atmen Geräusche, solltest du von einem Kauf absehen.

Dann ist es nützlich, bei dem/der Vorbesitzer*in etwas über die Haltungsbedingungen zu erfahren. Ein paar Standardfragen geben einen guten Einblick:

  • Sind die Hühner geimpft? Verpflichten ist in Deutschland für alle Hühner die Impfung gegen die Newcastle Krankheit.
  • Wann wurde das letzte Mal entwurmt?
  • Wie alt ist das Huhn? Wer Wert auf besonders viele Eier legt, sollte kein Huhn kaufen, dass älter als 1 Jahr ist. Ab dem zweiten Jahr sinkt bei den meisten Rassen die Legeleistung.

Ganz allgemein macht es einen guten Eindruck, wenn dir der/die Züchter*in ein Stallbuch mit Legeleistung, Arzneimittelanwendungsnachweisen, Impfungen etc. vorzeigen kann.

Du merkst, der Hühnerkauf ist immer auch eine Vertrauenssache. Du kannst den/die Verkäufer*in zwar allerlei Fragen stellen, wie genau es tatsächlich jeweils genommen wurde, ist dann eine andere Sache. Hier empfiehlt es sich, auch auf das Bauchgefühl zu hören.

Passt die Rasse zu uns?

In einer extra Blog-Serie haben wir hilfreiche Rankings zu Hühnern aufgestellt: Familienhühner, Zweinutzungshühner, Seltene Rassen etc. In den verlinkten Beiträgen erfahrt ihr mehr über das Wesen und die Facts zu den aufgezählten Hühnerrassen. Manche Rassen tauchen in verschiedenen Rankings auf:

 

Trendhühner            Schwedische Blumenhühner, Bielefelder Kennhuhn, Seidenhuhn, Marans, Araucana

Familienhühner       Seidenhuhn, Orpington, Jersey Giants, Brahma, Wyandotten

Zweinutzungshühner         Les Bleues, Mechelner, Appenzeller Spitzhauben, Sulmtaler, Ostfriesische Möwen, Vorwerkhuhn, Marans, Bielefelder Kennhühner

Alte, bedrohte Rassen       Deutsche Langschan, Krüper, Bergischer Kräher, Augsburger, Westfälische Totleger

Zwerghühner                                   Serama, Zwerg-Holländer Haubenhühner, Chabo-Hühner, Sebright, Holländisches Zwerghuhn

Wo sollte ich Hühner kaufen?

Es gibt verschiedenartige Geflügelmärkte. Das Besondere ist, dass im Gegensatz zu beinahe allen anderen Dingen, der Hühnerkauf noch eine persönliche Sache ist. Halte in deiner Region Ausschau nach:

 

  • Kleintier- und Geflügelmärkten.
  • Privaten Züchtern, die man z. B. über die Geflügelzuchtvereine findet.
  • Privaten Hühnerhaltern, die z. B. über Inserate in Zeitungen und Portalen Hühner zum Kauf anbieten.
  • Alternativ: Von Tierschutzorganisation wie Rettet das Huhn, die ausgedienten Hühnern ein artgerechtes (Weiter)Leben bieten und immer Hobbyhalter*innen suchen, die Hühner adoptieren.

 

Tipp von Huhn Eileen: Transport der Hühner

Zum sicheren Transport empfehlen wir unseren Hühnertransportkorb mit großer und kleiner Klappe sowie vielen Lüftungsschlitzen, damit dein Huhn unter möglichst wenig Stress im neuen Zuhause ankommt.

Oder doch lieber Bruteier kaufen?

Kein Problem. Du kannst natürlich auch befruchtete Eier kaufen und deine eigenen Hühner von klein auf heranzuziehen. Der Versand ist hier sogar per Post üblich. Was du alles dafür an Brut-Equipment benötigst und beim Brüten und der Aufzucht von Küken beachten musst, erfährst du hier:

 

Was kostet ein Huhn überhaupt?

Der Kaufpreis für ein Huhn hängt vor allem von der Rasse ab. Hier gilt: Je seltener, desto teurer. Ebenso spielt auch der Kaufzeitpunkt eine Rolle. Während der Brutsaison, wenn viele Hühner auf dem Markt sind, sind sie allgemein günstiger als außerhalb.

Eine normale Legehybride oder gängiges Rassehuhn im Alter von 6 bis 12 Monaten kostet zwischen 10 und 15 Euro, seltene Rassen und Hühner aus Bio-Haltung auch deutlich mehr. Impfungen und Wurmkuren können Aufschläge bedeuten.

Wenn man es nicht machen will wie der Fuchs, der einfach ein Huhn stiehlt, dann bleibt immer noch der einvernehmliche Hühnerkauf. Meist von privater Hand, ist hierbei wichtig zu beurteilen, ob ein Huhn gesund ist. Das Prüfen von ein paar Merkmalen schafft hier bereits eine Sicherheit, die durch eine*n kompetente*n Züchterverkäufer*in noch untermauert wird. Besser schon vorab solltest du entscheiden, welche Rassen für dich (und deine Familie, deinen Garten, deine Ambitionen …) in Frage kommen.

 

 

 

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