Hühnerhaltung für Anfänger: Diese Basics braucht du wirklich!
Hühner sind ziemlich pflegeleicht. Sie geben – wenn man dem bekannten Schlager glauben will – täglich ein Ei und sie sind unglaublich gute Enterteiner, denen man stundenlang zusehen mag. Falls du also schon immer mit dem Gedanken gespielt hast, dir Hühner anzuschaffen, dann folge einfach unserer Anleitung samt Checkliste mit vielen wertvollen Tipps! In unserem Hühnerratgeber liest du, welche Dinge du für den Einstieg in die artgerechte Hühnerhaltung wirklich brauchst. Los gehts!
Kurz und knapp: Hühnerhaltung – diese Basics brauchst du wirklich
Vorausgesetzt wird ein Hühnerstall, der vor Nässe, Zugluft und Raubtieren schützt und gar nicht so groß bemessen sein muss. Die optimale Stallgröße beträgt nämlich für kleine Hühner 3 bis 5 Tiere pro Quadratmeter und für große Hühner 2 bis 4 Tiere pro Quadratmeter. Da man immer mit einer Stallpflicht rechnen muss bzw. in Phasen großer Kälte sich die Hühner auch größtenteils im Stall aufhalten, sollte dieser lieber etwas großzügiger als in Mindestmaßen bemessen sein. Für einen kleinen Stamm Hühner (ca. 5 bis 10 Hühner) kann z. B. ein ausgedientes Gartenhaus oder das Spielhaus der mittlerweile herangewachsenen Kinder umgebaut werden. Als Auslauf kann einfach ein Stück Garten oder Wiese eingezäunt werden. Ganz einfach geht das mit einem Hühner-Steckzaun. Echte Gartenhühner dürfen sogar frei herumlaufen.
Eine wichtige Ressource, die unbedingt auch zu den Basics bei der artgerechten Hobby-Hühnerhaltung gehört, ist Zeit. Die sollte man sich ausreichend nehmen können. Frei nach dem Motto: 10 Minuten am Tag sind Arbeit, der Rest ist Hobby. Mit dem richtigen Stallzubehör und einem passenden Setting für Stall, Auslauf, Hygiene, Fütterung etc. kannst du nicht nur Zeit und Aufwand, sondern auch ein paar Körner sparen …
Basics Stall: die Wohlfühlkulisse
Es hat ja so ein bisschen was von Puppenstube einrichten… Hühner brauchen aber gar nicht viel zum Glücklichsein. Um die Grundbedürfnisse Schlafen und Eier legen zu decken, sollten genügend Sitzstangen und Legenester vorhanden sein. Als „Stuhl“ und „Bettchen“ reichen Hühnern und Wachteln selbstgemachte Sitzstangen wie eine Dachlatte mit leicht gerundeten Kanten oder ein stabiler Ast. Bei den Legenestern gibt es z. B. Modelle zur schnellen Wandmontage oder zum Aufstellen auf den Boden, ganz ohne Montage.
Die Einstreu aus Stroh, Heu etc. ist quasi „Teppich, Bettdecke und Vorhang“ der „guten Hühnerstube“. Sie füllt das Legenest und kleidet den Stallboden aus. Eine gute Einstreu ist saugfähig und geruchsbindend und lässt sich quasi als Bonus sogar kompostieren. Durch das so geschaffene gute Stallklima fühlen sich die Hühner wohl und finden sogar durch die Scharrmöglichkeit eine willkommene Abwechslung.
Hühnern sollte stets frisches und sauberes Wasser und Futter zur Verfügung stehen. Dafür kannst du eine geeignete alte offene Schale oder einen Topf etc. verwenden. Bewährt haben sich hier aber Futterautomaten bzw. spezielle Geflügeltränken mit Nachlauf. Dabei wird ein Vorrat an Futter und Wasser in die Behälter eingefüllt und erst nach und nach in die Futterrinne abgegeben. So bleiben Futter und Wasser länger frisch und du musst nicht so häufig nachfüllen. Zusätzlich helfen Fressgitter bei Trögen dabei, Futterverschwendung zu vermeiden, da die Tiere gegenüber einem offenen Gefäß nicht die Gelegenheit erhalten, mit dem Schnabel und beim Scharren Körner und Pellets herauszuschleudern.
Profi-Tipp: Wähle Tränken und Tröge mit Füßen. Diese in der Regel abnehmbaren und leicht zu reinigenden Füße reduzieren, dass Hühner die Gefäße durch Scharren mit Einstreu etc. verschmutzen.
Von Anfang an solltest du bzw. sollten deine Hühner gegen Vogelmilben, Flöhe, Federlinge gewappnet sein. Zur Parasitenabwehr und vorbeugend haben sich die natürlichen und biotauglichen Produkte wie Reudanon oder Kieselgur bewährt.
Chicken Design: Wie du deinen Hühnerstall optimal einrichtest, liest du hier:
Unser Profi-Tipp: Wenn in der Nacht die Rote Vogelmilbe und Co. zum Angriff auf die Hühner blasen, könnt ihr diese mit einer genial wie einfachen Anti-Milben-Sitzstangenhalterung abwehren. Ganz ohne Gift werden die lästigen Viecher mit einer Ölfalle abgehalten.
Unsere Checkliste für Hühner-Basics erhältst du hier zum Download
Basics Auslauf: „Abenteuerspielplatz“ und „Badezimmer“
Der Auslauf bzw. Garten bedeutet für Hühner das Paradies auf Erden. Hier können sie picken, zupfen und sie finden kleine Insekten, Würmer und Gräser sowie Steinchen zur Unterstützung der Verdauung. Außerdem lieben Hühner es, sich im Staub zu suhlen. Für das heißgeliebte Sandbad kann entweder eine Kuhle im Auslauf ausgehoben werden – bei lockerem Sand erledigen das die Hühner gleich selbst – oder eine Badebox dienen, die auch im Stall aufgestellt werden kann. Die Badebox sollte mit einem Badesand gefüllt werden, bei Bedarf mit einem Zusatz wie dem Eivolution Geflügelbad oder Kieselgurpulver zur Parasitenabwehr.
Basics Futter: die artgerechte Sterne-„Hühnerküche“
Hier bist entweder du der Koch – oder die Köchin – oder lässt liefern. Besonders ambitionierte und eher erfahrene Hühnerhalter*innen stellen die Futtermischung selbst her. Dabei sollte die Zusammensetzung individuell auf die Rasse, die gewünschte Legeleistung und das Angebot eines ggf. vorhandenen Auslaufs angepasst werden. Als Basis dient hier Getreide (Energielieferant, nussiger, aromatischer Geschmack der Eier), das durch ein Ergänzungsfutter mit Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen (gut für den Knochenaufbau) sowie Grünfutter (für ein gelbes Dotter) und Kalksteinchen / Muschelkalk (Schalenbildung) abgerundet wird.
Alternativ greifst du einfach auf fertige Alleinfuttermittel wie Legemehle, Pellets oder Körnermischungen zurück, die fein abgestimmt, leicht verdaulich und ausgewogen sind und alles bieten, was das Hühnerherz begehrt. Ein gutes Alleinfuttermittel wie Legepellets oder Legemehl reichen für gesunde Tiere eigentlich aus.
Beispiel Futtermenge: Ein mittelgroßes Huhn (Legehybride) braucht ca. 125 Gramm Futter pro Tag.
Stichwort Küchenreste: Neben dem Alleinfutter können gern hühnergerechte Küchenabfälle gegeben werden. Auch Hühner mögen ein bisschen Abwechslung und Leckereien.
Mehr dazu liest du hier: Was Huhn frisst – und was besser nicht
Obwohl der eigentlich benötigte Anteil an Kalk schon im Alleinfutter enthalten ist, sollte Hühnern in der Legephase zusätzlich Kalkgrit zur Verfügung stehen. Übrigens ist hier eine Überdosierung ausgeschlossen, da die Tiere instinktiv wissen, wie viel Kalk sie benötigen.
Ja, Hühner fressen auch Steine. Diese helfen im Muskelmagen, die groben Getreidekörner zu zerkleinern und sollten im Auslauf bzw. Garten ausreichend vorhanden sein. Falls nicht, können die sogenannten Magenkiesel in einem separaten Gefäß oder im Auslauf z. B. auf einer kahlen Stelle ausgestreut werden.
Unser Geheimtipp ist die natürliche Bierhefe, die als Ergänzung zum Futter bei Mauser oder Krankheit gegeben wird und Immunsystem, Stoffwechsel und Darmflora unterstützt.
- Alleinfuttermittel: als kompakte Pellets oder als Legemehl
- Für eine feste Eierschale: Kalkgrit im separaten Gefäß (Napf) anbieten
- Magenkiesel: Können einer Kropf- bzw. Magenverstopfung vorbeugen und unterstützen im Muskelmagen die mechanische Zerkleinerung.
- Geheimtipp: Bierhefe
Weitere Produktempfehlungen zur Grundausstattung für die Hühnerhaltung findest du unter Basics für den Hühnerstall.
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Vielen Dank für die Hilfreichen Tips! Ich plane gerade eine kleine minizucht für znsere familie. Wie viele Hühner brauchen wor denn, wenn wor 3-4 Eier pro Tage haben wollen?
Hallo Paul, wir freuen uns, dass dir unsere Tipps gefallen. Unsere Empfehlung ist es, mit einer kleinen Herde von 4-5 Hühnern zu starten. Die Legeleistung der Hennen variert und hängt unter anderem von Rasse, Futter, Jahreszeit und Gesundheit der Tiere ab. Schau dazu gerne mal im Blog unsere weiteren Artikel z.B. zu Rassen, Gesundheit und richtiger Ernähnung.
Wir wünschen euch viel Spaß bei der Planung und einen guten Einstieg in die Hühnerhaltung.
Viele Grüße
Nina aus dem Team von eierschachteln.de
Toller Beitrag vielen Dank!
Ich werde mir in wenigen Wochen Böhmer holen und freue mich schon einige eurer Tipps umzusetzen.
Wir werden uns im nächsten Sommer Hühner halten und freuen uns über Infos.
Wir sind schon sehr gespannt auf unseren Hühner und wollen möglichst alles richtig machen, deshalb finden wir es klasse, dass es so einen Blog gibt.
Frohe Weihnachten!
Liebe Sarah,
wie schön, dann findest du bei uns ja alles was ihr braucht. 🙂
Ganz viel Spaß bei den Vorbereitungen und dem Einstieg in die Hühnerhaltung.
Herzliche Grüße
Melissa
Hallo, hab eure Seite gefunden, weil ich nach Hühnerhaltung gesucht habe. Ich bin schon sehr begeistert von der Beschreibung des Kieselgurs und des Hanfeinstreus, sehr ausführlich und vertrauenswürdig. Hab mich schon gefragt, wie man das mit dem Geruch macht.
Lg