Chicken-Sharing – Hühnerhaltung als Gemeinschaftsprojekt

Man kann es so oder so sehen: Hühner zusammen halten oder Hühner halten zusammen. Beim ersten geht es darum, dass man sich über die Familie hinaus verabredet und zusammentut, um gemeinsam Hühnerhaltung zu praktizieren. Wie viele schöne Praxisbeispiele beweisen, folgt unweigerlich darauf Variante zwei: das gemeinschaftliche Kümmern um das liebe Federvieh bringt die Menschen einander näher. Beim Chicken-Sharing geht es also darum, dass man sich die Aufgabe bzw. Freude der Hühnerhaltung mit Freunden, Familie oder der Dorfgemeinschaft teilt. Insbesondere, wenn man sich diesen Traum aus Platz- oder Zeitgründen bisher nicht erfüllen konnte. Wir zeigen, wie Hühnerhaltung als Gemeinschaftsprojekt gelingt und welche unerwarteten Effekte das haben kann.

Warum Gemeinschaftshühner eine gute Idee sind

Für viele ist der Wunsch nach eigenen Hühnern groß, er scheitert jedoch an fehlendem Platz, fehlender Zeit oder an den Kosten. Da liegt der Gedanke eigentlich nicht so fern, die Ressourcen zusammenzulegen und sich zusammen mit anderen die eigene kleine Hühnerschar anzuschaffen.

Huhn Eileen hat eine gute Idee: „Wie findest du Chicken-Sharing? Schaffe dir Hühner an und teile dir einfach die Arbeit – ähm das Vergnügen – mit anderen.“

  • Nachbarn
  • Familienmitglieder
  • Freunde
  • Der Dorfgemeinschaft
  • Oder du suchst dir (fremde) Gleichgesinnte

Die rein praktischen Vorteile vom Chicken-Sharing

  • Zeitersparnis
  • Geldersparnis
  • Wohnortnahe Versorgung mit frischen Eiern und ggf. mit Fleisch
  • Unproblematische Vertretung bei Urlaub oder Verhinderung
  • Für die Hühner ist es schöner, wenn es ein paar mehr sind und es evtl. einen Hahn gibt

 

Hühner halten als Gemeinschaftsprojekt: Möglichkeiten von Teamwork

Gemeinsam mit Nachbarn als Dorfinitiative

So funktioniert es:

Mehrere Hühnerpaten finden einen Kollektivhühnerstall mit ausreichend Auslauf für ihre Dorfhühner. Dafür kann beispielsweise ein neuer Stall gebaut werden. Alle Nachbarn haben sicher irgendwo noch etwas Baumaterial übrig wie Fenster, Dachpappe, Holz, Sitzstangen, etc., damit dies mit relativ wenigen Mitteln bewerkstelligt werden kann. So beginnt vor dem Einzug der Hühner bereits das große Gemeinschaftsabenteuer. Oder idealerweise findet sich ein fertiger, nicht mehr gebrauchter Stall plus angrenzende Auslauffläche oder Wiese, die für alle gut erreichbar ist.

Was ihr an Basics für die Hühnerhaltung alles braucht (und was nicht unbedingt), das verraten wir hier.

Hühner bekommt ihr am besten von Züchter*innen aus der Gegend, aber auch der heimische Geflügelverein oder Tierschutzvereine, die z. B. gerettete Hühner aus Legehennenbetrieben vermitteln, sind gute Anlaufstellen.

Ihr werdet sehen, schnell wird der Kollektivhühnerstall ein beliebter Treffpunkt im Ort für Groß und Klein. Man lernt die Hühner kennen, erfährt mehr darüber, was sie brauchen, wie sie versorgt werden und erfreut sich daran, wie sie zahmer und zutraulicher werden. Alle im Dorf wissen über Neuigkeiten von den Hühnern Bescheid und kommen darüber schneller ins Gespräch. Kinder lernen, wo Eier und Fleisch herkommen und man kann ihnen schon kleinere Aufgaben übertragen.

Die Vorteile vom Chicken-Sharing auf der sozialen Ebene

  • Generationenübergreifender Treffpunkt
  • Gemeinsam Zeit verbringen
  • Als neues Hobby entdecken
  • Vorbild für artgerechte Haltung gegen industrielle Massentierhaltung
  • Beruhigende, fast meditative Wirkung der Hühner
  • Stichwort Nachbarschaftsstreit: Über den „Lärm“, den die Hühner verursachen, regt sich nun niemand auf …

Tipp: Für den Anfang könnt ihr überlegen, Hühner samt Mobilstall zu mieten

Z. B. gemeinsam mit den Klassenkamerad*innen als Schulprojekt

So funktioniert es:

Für ein Schulprojekt braucht es ebenso einen Hühnerstall mit einem Auslauf, der groß genug ist. Dafür lässt sich vielleicht im Schulgarten Platz für einen Hühnerstall finden. Alternativ kann ein Geräteschuppen umgebaut werden oder eine Familie spendet dafür ein ausgedientes Spiel- oder Gartenhaus. Es gibt mittlerweile auch Initiativen von Projekten und Stiftungen, die Schulen (leihweise) Hühnerställe zur Verfügung stellen und sogar das Projekt begleiten.

Mit dem Einzug der Küken oder Hühner organisieren die Schüler*innen alle anfallenden Arbeiten mit fachlicher Unterstützung möglichst in Eigenregie. Die einzelnen Klassen sind z. B. wochenweise zuständig für Futter- und Trinkwasserversorgung, Eiersammeln und Stallreinigung. Auch die Versorgung am Wochenende, den Stall morgens öffnen und abends schließen, muss mit der Unterstützung der Eltern sichergestellt werden. So kann vereinbart werden, dass die Kinder, die mit Kümmern dran sind, die Eier mit nach Hause nehmen dürfen. Alternativ können die Eier gleich in der Schulküche verarbeitet werden.

Zu sehen, wie sie mit Tieren umgehen müssen oder wie aus Eiern die Küken schlüpfen und heranwachsen, bildet die Schüler*innen auf vielfältige Weise. Sie lernen u. a., wo gesunde Lebensmittel herkommen und wie viel Arbeit dahinter steckt oder setzen sich mit ethischen Fragen der Nutztierhaltung auseinander. Wichtig ist, vorab zu klären, was nach dem Projektende mit den Tieren passiert.

Oder gemeinsam mit dem Freundes- oder Familienkreis

„Chicken Chill statt Chicken Grill“ steht auf dem selbstgebauten, reich geschmückten Hühnerstall eines besonderen Hühnerprojekts. Ein paar befreundete Familien mit vielen kleinen Kindern haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam in der Stadt Hühner zu halten. Angestoßen wurde das Projekt durch kritische Nachfragen der Kinder, wo denn das Frühstücksei genau herkommt. Nachdem die Recherche ergab, unter welchen Umständen Legehennen häufig leben, will man es besser machen …

So funktioniert es: Die Familien kümmern sich abwechselnd um die Hühner inklusive Füttern, Wasser erneuern, Stall ausmisten und Stall öffnen und schließen. Gleich nebenan wurden Klettergerüst, Sandkasten, Rutsche, Tische und Bänke aufgestellt – bunt umrahmt von Luftballonketten, Kindereifer und -freude. Der beste Ort, um zusammen zu kommen, und perfekt für Kinder, um zu lernen, mit Tieren umzugehen und Verantwortung zu übernehmen.

Profi-Tipp für die Rasseauswahl: Anfängerfreundliche Hühnerrassen für Familien und Co.

Die besonderen Momente sind häufig die, die man mit anderen teilt. Diese Erfahrung lässt sich problemlos auch auf die Hühnerhaltung als Gemeinschaftsprojekt mit Freunden, Nachbarn oder in der Schule übertragen. Der Traum von eigenen Hühnern ist für viele überhaupt nur als Teamwork möglich. Dabei wird sich schnell zeigen, dass es schließlich nicht nur darum geht, die Frühstückseier gerecht untereinander aufzuteilen, sondern wie diese Aufgabe die Hühner und Menschen und die Menschen untereinander zusammenschweißt.

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