Geflügelcholera
Bei Geflügelcholera handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, sie kann durch Tierkontakt, Kratz- oder Bissverletzungen auch auf den Menschen übertragen werden. Beim Menschen verläuft die Erkrankung allerdings deutlich milder als bei Vögeln. Übertragen wird die Krankheit durch ebenfalls infizierte Tiere. Unter anderem durch Wildvögel, Nagetiere, Schweine, Hunde, Katzen und Insekten. Auch Genesene Tiere tragen den Erreger noch längere Zeit in sich.
Die Erkrankung erfolgt bei Hühnern über die Schleimhäute der Atemwege und des Verdauungstraktes. Besonders anfällig für Geflügelcholera sind Puten und am wenigsten anfällig sind Tauben. In Österreich zählt die Geflügelcholera zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, aber in Deutschland und Österreich ist dies allerdings nicht der Fall. Der Erkrankung lässt sich eine sehr große Bedeutung in der Medizingeschichte zuweisen. Louis Pasteur, ein französischer Chemiker, wies anhand der Geflügelcholera die Wirksamkeit von Impfstoffen nach. So wurde der Impfgedanke zu einem allgemeinen Prinzip.
Es existieren verschieden Formen der Geflügelcholera. Bei der perakuten Variante sterben über 50% der Tiere innerhalb weniger Tage. Die akute Variante verläuft ähnlich, da es nach zwei bis vier Tagen zu Todesfällen kommt. Hierbei gibt es einige typische Symptome:
- Trägheit
- Appetitlosigkeit
- Blauverfärbungen
- Atemnot
- Blutiger Nasenausfluss
- Durchfall
Als dritte und letzte Form existiert noch die chronische Geflügelcholera. In diesem Fall streckt sich die Dauer der Erkrankung auf ein bis zwei Wochen. Die Symptome unterscheiden sich bei der chronischen Erkrankung ebenfalls:
- Schnupfen
- Entzündungen an Kamm und Kehllappen
- Gelenkentzündungen
- Lähmungen
- Halsverdrehen
- Gleichgewichtsstörungen
- Durchfall
Leider ist die Behandlung bereits erkrankter Tiere oft erfolglos, allerdings ist eine vorbeugende Behandlung gefährdeter Tiere dennoch hilfreich. Hier helfen Antibiotika Sulfonamide, Fluorchinolone (eine andere Gruppe von Antibiotika) und Peniciline. Die Behandlung der noch nicht erkrankten, aber gefährdeten Tiere ist bei dieser Krankheit das einzig wirkliche Mittel, um eine größere Ausbreitung zu verhindern. Hilfreich ist zusätzlich eine gute Wildvogelabschirmung und eine effiziente Bekämpfung von schädlichen Nagetieren.
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