Digitale Bezahlsysteme für Hofläden
Du hast auch regelmäßig Kund*innen im Hofladen, die etwas kaufen wollen, aber nur ihre Karten dabei haben? Die meisten Landwirte mit Direktvermarktung werden sich schon mit dem Thema „Bargeldlos oder kontaktlos zahlen“ auseinandergesetzt haben. Digitale Bezahlsysteme, die genau das ermöglichen, bieten viele Vorteile für beide Seiten: Den Kund*innen erleichtern sie beispielsweise Spontankäufe (in unbegrenzter Höhe). Für die Händler*innen vereinfachen online Bezahlmethoden die Geschäftsabläufe bis hin zur Buchhaltung und Steuererklärung.
Erfahre hier, wie Hofläden mit digitalen Bezahlsystemen wie SumUp, Zettle und Co. ein Stückchen innovativer, komfortabler und kundenfreundlicher werden können.
Statt Bargeld mit Karte, Smartphone und Smartwatch im Hofladen zahlen
Digitale Bezahlsysteme ermöglichen Unternehmen und Kundschaft eine bequeme, schnelle und sichere Art der Zahlungsabwicklung. Die Integration moderner Zahlungsmethoden ist nicht nur irgendein Trend, sondern eine notwendige Weiterentwicklung, die dem eigenen Hofladen viele Vorteile bietet.
Die Vorteile digitaler Bezahlsysteme
- Flexibel und schnell: Der Bezahlvorgang ist kontakt- und bargeldlos, schnell und unkompliziert, was Wartezeiten an der Kasse reduziert.
- Nachverfolgbar: Digitale Transaktionen bieten eine vollständige Übersicht über die Einnahmen und vereinfachen die Buchhaltung sowie Steuererklärung und sie reduzieren Fehler.
- Grenzenlos: Spontankäufe sind möglich und der Einkaufswert wird nicht von der Bargeldsumme in der Geldbörse limitiert.
- Günstiger: Digitales Bezahlen verursacht, verglichen mit der Barzahlung, meist geringere Kosten.
- Neue Kund*innen gewinnen: Digitale Zahlungen sind besonders bei jüngeren und technikaffinen Kund*innen beliebt, aber zunehmend auch bei den älteren. Auswertungen des Kaufverhaltens zeigen, dass potenziellen Käufer*innen ihre Entscheidung überdenken, falls die von ihnen gewünschte Zahlungsart nicht angeboten wird.
- Umsetzbar: Digitale Bezahlsysteme sind mittlerweile sehr bedienfreundlich und einfach einzurichten bzw. zu integrieren.
- Gut für Image und Kundenzufriedenheit: Der Umstieg auf ein modernes Bezahlsystem zeigt, dass der Betrieb mit der Zeit geht und kundenorientiert arbeitet.
- Hygiene: Die Pandemie hat gezeigt, dass kontaktloses Bezahlen seinen Beitrag zu Hygiene und Gesundheit leisten kann. Gerade, wenn Lebensmittel verkauft werden, reduziert das kontaktlose Bezahlen das Risiko von Keimübertragungen und sorgt für mehr Hygiene an der Kasse.
Wie funktionieren digitale Bezahlsysteme?
Digitale Bezahlsysteme sind einfach zu implementieren und bieten zahlreiche Optionen. Sie können entweder als eigenständige Geräte oder in bestehende Kassensysteme integriert werden. Die gängigsten Methoden sind die verbreiteten Kartenlesegeräte, die Kredit- und EC-Karten akzeptieren. Oder Systeme, die das sogenannte Mobile Payment wie z. B. mit Apple Pay oder Google Pay unterstützen, womit das kontaktloses Bezahlen via Smartphone und Smartwatch abgewickelt wird.
So integriert man digitale Bezahlsysteme in den Hofladen
Schritt 1: Bedarfsanalyse
Überlege, welche Funktionen benötigt werden und wie hoch das durchschnittliche Transaktionsvolumen ist. Das hilft dabei, das passende System auszuwählen.
Schritt 2: Anbieterwahl
In der Tabelle unten haben wir die beliebtesten digitalen Bezahlsysteme für Hofläden übersichtlich aufgelistet. Dazu gehören: SumUp, Zettle by Paypal, VR Payment, myPOS, Nexi, Elavon, Mollie. Es ist sinnvoll, vorab die Kosten der verschiedenen Verfahren zu prüfen. Überlege, welche der Gebührenstrukturen für dich vorteilhaft ist. Neben den Kosten geht es auch immer um den Faktor Zeit: Hier kannst du den Anbieter wählen, bei dem der Abwicklungsaufwand passt, also zum Beispiel bei dem der zugesagte Zahlungseingang mit deinen Geschäftsabläufen harmonisiert.
Schritt 3: Installation und Schulung
Ist das System gewählt, sollte man das gesamte Team damit vertraut machen. Das heißt, dass nach der erfolgreichen Installation des Systems das gesamte Team in die Bedienung eingeführt werden sollte. Hier lassen die Anbieter der Bezahlsysteme dich nicht allein. Sie bieten umfassende Schulungen und Support an, z. B. wenn es genügend Interessierte gibt, sogar über die lokale Volkshochschule.
Schritt 4: Kundenkommunikation
Solche Innovationen müssen unbedingt mitgeteilt werden! Mit einem Hinweis an Eingang oder Kasse kannst du deine Kund*innen auf die neue Zahlungsmöglichkeit ganz einfach aufmerksam machen – und das ein oder andere Lob ernten …
Der eigene Hofladen: Wie gehe ich vor? Jetzt weiterlesen in unserem Blog:
Digitale Bezahlsysteme für Hofläden: eine Anbieterübersicht
Anbieter:
SumUp
Zielgruppe:
Kleinunternehmen und Einzelhandel
Besonderheiten:
- Fokus auf mobile Kartenzahlungen.
- Günstige Kartenlesegeräte.
- Keine monatlichen Gebühren, nur Transaktionsgebühren ab 0,79 %.
- Integration mit Online-Shop-Lösungen und Rechnungsstellung.
Unterstützte Zahlungsmethoden:
- Kredit- und Debitkarten (Visa, MasterCard, American Express).
- Apple Pay und Google Pay.
Kosten:
- Einmalige Kosten für das Kartenlesegerät.
- Transaktionsgebühren: 1,39 % (Zahlung vor Ort),
- 2.5 % pro Transaktion (digitale Zahlung).
- Auch Abo möglich (jederzeit kündbar). Bei 30.000 € Umsatz im Jahr mit 40 % Rabatt. Monatlich: 19 €
- Transaktionsgebühren: 0,79 % (digitale Zahlung, Zahlung vor Ort)
Anbieter:
Zettle by PayPal
Zielgruppe:
Kleine bis mittelgroße Unternehmen und Einzelhändler.
Besonderheiten:
- Umfassendes POS-System mit Hardware und Softwarelösungen.
- Integration mit PayPal.
- Mehrere Add-ons wie Inventarverwaltung und Kundenmanagement.
- Keine monatlichen Gebühren, nur Transaktionsgebühren ab 0,9 %.
Unterstützte Zahlungsmethoden:
- Kredit- und Debitkarten (Visa, MasterCard, American Express).
- PayPal, Apple Pay und Google Pay.
Kosten:
- Einmalige Kosten für das Kartenlesegerät.
- Transaktionsgebühren für ausgewählte Debitkarten:
- 0,95 %, 2,75 % für alle anderen Karten und Zahlung per PayPal-QR-Code 0,9 % pro Transaktion.
- Für Unternehmen mit einem bestimmten Mindestumsatz bietet man individuelle Tarife.
Anbieter:
VR Payment
Zielgruppe:
Kleine bis große Unternehmen, insbesondere in Deutschland.
Besonderheiten:
- Teil der Volks- und Raiffeisenbanken.
- Fokus auf Lösungen für den deutschen Markt.
- Breites Spektrum an Zahlungslösungen, einschließlich E-Commerce und stationärer Handel.
- Individuell angepasste Dienstleistungen und Betreuung durch Bank.
Unterstützte Zahlungsmethoden:
- Kredit- und Debitkarten (Visa, MasterCard, American Express).
- Girocard, PayPal, Apple Pay, Google Pay und weitere.
Kosten:
Variabel je nach individuell abgestimmtem Servicepaket. Transaktionsgebühren und monatliche Gebühren können variieren.
Anbieter:
myPOS
Zielgruppe:
Kleine und mittlere Unternehmen, Einzelhändler, Hofläden.
Besonderheiten:
- Mobile und stationäre Kartenlesegeräte.
- Keine monatlichen Gebühren.
- Kostenlose myPOS-Business-Karte und kostenloses E-Geld-Konto.
- Sofortige Verfügbarkeit der Gelder nach einer Transaktion.
Unterstützte Zahlungsmethoden:
- Kredit- und Debitkarten (Visa, MasterCard, American Express).
- Apple Pay, Google Pay und weitere.
Kosten:
Einmalige Kosten für das Kartenlesegerät ab 29 €. Transaktionsgebühren ab ca. 0,90 %.
Anbieter:
Zielgruppe:
Kleine bis große Unternehmen, Einzelhändler, Hofläden.
Besonderheiten:
- Umfassende Zahlungsabwicklungslösungen.
- Mobile und stationäre Zahlungsterminals.
- Integration mit E-Commerce und POS-Systemen.
- Kundenservice rund um die Uhr.
Unterstützte Zahlungsmethoden:
- Kredit- und Debitkarten (Visa, MasterCard, American Express).
- Apple Pay, Google Pay und weitere.
Kosten:
- Variable Gebühren, abhängig von der Transaktionsart und dem Volumen.
- Monatliche Gebühren für die Nutzung der Dienste.
Anbieter:
Nexi (ehem. Concardis)
Zielgruppe:
Kleine bis große Unternehmen, Einzelhändler, Hofläden.
Besonderheiten:
- Teil der Nets Group, ein führender Zahlungsdienstleister in Europa.
- Umfangreiche Zahlungsabwicklungslösungen, sowohl stationär als auch mobil.
- Integration mit E-Commerce und POS-Systemen.
- Individuelle Beratung und Betreuung.
Unterstützte Zahlungsmethoden:
- Kredit- und Debitkarten (Visa, MasterCard, American Express).
- Apple Pay, Google Pay und weitere.
Kosten:
- Variable Gebühren, abhängig vom individuell abgestimmten Servicepaket.
- Monatliche Gebühren und Transaktionsgebühren.
Anbieter:
Adyen
Zielgruppe:
Mittelgroße bis große Unternehmen, Einzelhändler, Hofläden.
Besonderheiten:
- Internationale Zahlungslösungen mit einer Plattform.
- Unterstützung für POS, E-Commerce und mobile Zahlungen.
- Echtzeit-Dashboard und umfassende Analyse-Tools.
- Hohe Anpassbarkeit und Skalierbarkeit.
Unterstützte Zahlungsmethoden:
- Kredit- und Debitkarten (Visa, MasterCard, American Express).
- Apple Pay, Google Pay, PayPal und viele weitere.
Kosten:
Transaktionsgebühren abhängig von der Zahlungsmethode und dem Volumen. Keine festen monatlichen Gebühren, aber Mindestumsatzanforderungen.
SB-Hofladen – Verkaufen ohne Personal
Die Lohnkosten machen meist den größten Teil der Betriebsausgaben aus. Die Kunden sollen die frischen Produkte jedoch nicht nur am Wochenende kaufen, wenn sie frei haben. Den Hofladen mit Personal rund um die Uhr zu öffnen, ist auch keine Option. Die Lösung: Der Kauf auf Vertrauensbasis mit Bezahlautomat. So können beispielsweise alle Produkte mit einem Barcode versehen werden und von den Kund*innen eigenständig am Bezahlautomaten per Handscanner eingescannt und bezahlt werden.
Eine Alternative sind die immer häufiger anzutreffenden Eierautomaten. Wie der regionale Verkauf mit dem Eierautomaten gelingen kann, lesen Sie in unserem Interview mit Andreas Schießl, der auf seinem Krämooshof in Bayern mit Mobilstall, Eierstall und allerlei mehr schon lange auf Innovation setzt.
Mit der Zeit gehen, sich als Landwirt*in innovationsfähig zeigen, auf die Bedürfnisse der Kund*innen eingehen, effizient arbeiten. Das sind nur einige Gründe, warum sich Händler*innen in Hofläden für digitale Bezahlsysteme entscheiden. Was spricht gegen ein einfach zu installierendes und bedienendes System, das eine sichere und bequeme Bezahlung per Handy, Smartwatch und neuerdings auch Bezahlring ermöglicht? Eigentlich nichts …
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