Die optimale Anordnung im Hühnerstall

Über die Ausstattung des Hühnerstalls und die Beschaffenheit von nützlichem Zubehör wie Legenester, Sitzstangen, Futtertröge, Stülptränken etc. haben wir schon viele Tipps und Ratschläge verteilt. Die spannende Frage, die sich hier anschließt, ist die, wo du alles am sinnvollsten im Hühnerstall platzierst. Eine optimierte Aufteilung sorgt nicht nur für zufriedene und gesunde Hühner, sondern auch für ein leichtes Spiel bei der regelmäßigen Stallpflege. Sollten Tränke und Futtertrog nebeneinander stehen? Wo ist der hellste Fleck im Hühnerstall? Und welches ist wohl der beliebteste Platz der Hennen auf der Sitzstange? Hier liest du die Antworten auf diese und mehr Fragen zur Stalleinrichtung …

Der ideale Grundriss für den Hühnerstall in der Hobbyhaltung

Vorab: Die hier vorgestellten Ideen orientieren sich an der Hühnerhaltung im kleineren Stall bzw. Scheune für den Hobbybereich. Professionelle Legehennen- oder Mastbetriebe arbeiten im großen Stil und vielfach automatisiert, weshalb sie vollkommen anders ausgestattet sind.

Hier ein Grundriss für den kleinen Hobbystall:

Tür und Fenster (Luftzirkulation)

Zu den Grundregeln für einen Stall gehört, dass er luftig, trocken und sicher sein muss. Für Letzteres sorgen elektronische Türöffner mit Sicherheitsschiene sowie vergitterte Fenster. Ein gutes und gesundes Stallklima ohne Zugluft erreichst du mit einer Schwerkraftlüftung. Was sehr technisch klingt, ist nichts anderes als eine funktionierende Luftzirkulation ohne Zugluft, die du über eine Tür und mindestens ein Fenster, Luftauslass o. Ä. im Stall erreichst. Viel Luft kommt durch die Tür rein und an der gegenüberliegenden Seite durch eine Öffnung oben dosierter wieder heraus. Hilfreich ist es, wenn Fenster oder Luftauslässe regulierbar sind, also über Gitter und Klappen etc. verfügen, mit der die Öffnung ggf. bei Kälte, Sturm (teilweise) verschlossen werden kann oder bei Hitze offen steht.


Beleuchtung

Auch die Beleuchtung im Stall ist für Hühner ein entscheidender Wohlfühlfaktor. Gut ausgeleuchtet sollten vor allem der Platz um Futtertrog und Tränke sein, während die Legenester und Sitzstangen eher in sparsames Schummerlicht getaucht sein sollten, damit die Tiere dort die nötige Ruhe zum Schlafen und Eierlegen finden. Andere dunkle, zugängliche Ecken sollte dein Huhn allerdings nicht finden, da sonst die Gefahr besteht, dass es hier sein Ei ablegt.

Stalltaugliche Lampengehäuse und flackerfreie Energiesparlampen findest du hier. Mehr über die Beleuchtung im Hühnerstall liest du hier.


Legenest

Die Legenester müssen nicht zwingend in der Ecke oder an der Wand stehen. Wichtig ist, dass es ein ruhiger, eher dunkler Ort ist, an dem die Hennen ungestört legen können. Legenester mit Sichtvorhang zaubern so ein „stilles Örtchen“ quasi von allein. Für große, schwere Hühner sollten die Legenester in Bodennähe stehen oder über eine Hühnerleiter erreichbar sein. Leichtere Hühner, Legehennen und Zwerghühner können ggf. mit etwas Gewöhnung auch ohne Leiter höhere Legenester problemlos anfliegen.

Drei Legenester und ein Huhn

Hier liest du, wie du das perfekte Legenest für deine Hühner findest!


Sitzstange & Kotbrett & Hühnerleiter

Eine bewährte Anordnung ist folgende: oben die Sitzstangen, in der Mitte die Kotbretter und unten die Legenester. Wer jetzt befürchtet, dass die Legenester in kurzer Zeit verschmutzt werden, muss wissen, dass auf den Kotbrettern im Prinzip der gesamte Mist landet und wenn, dann nur sehr wenig auf den Nestern. Auch für die Sitzstangen gibt es ein bewährtes Modell, bei dem zwei oder mehr parallele Sitzstangen in gestaffelter Höhe montiert werden. An der unteren Sitzstange (etwa in Kniehöhe) wird ggf. eine Hühnerleiter befestigt – und dann heißt es aufzurücken und die besten Plätze ganz oben zu sichern.

Zur Reinigung des Stalls bietet es sich an, die Hühnerleiter am Rand der Sitzstange zu positionieren – aus Hühnersicht wäre die Mitte der Sitzstange eigentlich besser. Klettert nämlich ein Huhn die Hühnerleiter hinauf, wird es nicht unbedingt folgsam an das andere Ende durchrutschen. Kommt das nächste Huhn und der Weg ist versperrt, sind Tumulte vorprogrammiert. Für größere Ställe ist eine Alternative zur mittigen Hühnerleiter, zwei Hühnerleitern jeweils außen oder ggf. sogar einen zweiten Block Sitzstangen einzurichten.

Sitzstange und Hühnerleiter im Stall

Kotbretter werden mit etwas Abstand unterhalb der Sitzstangen angebracht. Der Abstand zur Sitzstange sollte eine problemlose Reinigung des Kotbretts ermöglichen bzw. Kotbrett oder Sitzstangen sollten zur Reinigung schnell und einfach klappbar oder ausziehbar sein. Bei nur knappem Abstand zur Sitzstange dient das Kotbrett für (schwere) Hühner notfalls auch als Schlafplatz. Kotbretter bieten den großen Vorteil, dass sie die meiste Verschmutzung auf sich konzentrieren und der Hühnerstall mit relativ wenig Aufwand sauber zu halten ist. Sind die Kotbretter herausnehmbar, vereinfacht dies die gründliche Reinigung.

Tipp: Lieblingslätze schaffen, indem du zusätzliche Sitzstangen vor einem Fenster anbringst. Auch Hühner gucken gern raus.


Tränke & Futtertrog

Hier ist es grundsätzlich sinnvoll, Tränke und Futtertrog nicht direkt nebeneinander aufzustellen, da das Futter durch Wasserspritzer nass werden könnte. Für eine gute Stallhygiene ist es auch praktisch, geschlossene Stülptränken und Futterautomaten zu verwenden und diese erhöht z. B. mit Füßen aufzustellen. Wenn Futter und Wasser räumlich getrennt aufgestellt werden, bietet es außerdem weitere Vorteile. So können die Tiere von allen Seiten „zulangen“ und sich besser im Stall verteilen, was eine stressfreie Futteraufnahme begünstigt.

Profi-Tipp: Was in professionellen Betrieben gang und gäbe ist, sind automatische Tränkensysteme im Niederdrucksystem. Diese Tränkenlinien lassen sich auch wunderbar platzsparend unter Sitzstangen anbringen. Dabei unbedingt auf die richtige Höhe der Tränknippel achten!

 


Extras: Hühnerschaukel, Pickstein, Sandbad, Heunetz

Egal ob Salat, Löwenzahn oder „gemischte Tüte“ – der Futterball ist eine originelle Beschäftigungsmöglichkeit – auch für „Drinnentage“.

Nicht unbedingt nötig, aber sehr willkommen im Hühnerstall sind Mineralsteine zum Picken, Sandbäder und besonders trendy – Hühnerschaukeln. Überall schnell angebracht und nachgefüllt sind 2 kg Picksteine mit der passenden Wandhalterung. Heunetze, z. B. mit eiweißreicher Luzerne befüllt, können frei im Raum oder in einer nicht zu dunklen Ecke aufgehängt werden. Da das Netz auch als Futterplatz und Möglichkeit der Beschäftigung dient, sollte es nicht unterhalb der Sitzstangen angebracht werden, um nicht mit Kot beschmutzt zu werden.

Beschäftigungsangebot, Nahrungsergänzungsmittel und Schnabelwetzstein in einem: Ein Pickstein im Stall ist immer eine gute Wahl.

Hühnerbadewannen für Sandbäder stehen am besten an einem trockenen und nicht zu dunklen Ort und nicht in der Nähe der Futterstellen. Sind dem Badesand Zusätze beigemischt wie bei unserem Badesand mit Anis und Kalkgrit sollen und wollen die Hühner besser das sehen, was sie picken. Eine Hühnerschaukel ist im Innenbereich nur bei ausreichend Platz zu empfehlen und wird im Normalfall sehr gut von den Tieren angenommen. Allerdings sollte die Hühnerschaukel wegen der Verletzungsgefahr unbedingt über Kammhöhe aufgehängt werden.

Nicht nur für Küken absolut empfehlenswert: Eine Badestelle für die ausgiebige Körperpflege.

Und der Hahn kommt in den Korb?

Ein Körbchen sucht man im Hühnerstall (hoffentlich) vergebens. Viel lieber sitzt der Hahn zusammen mit „seinen“ Hennen auf der Stange. Links und rechts vom Hahn sind denn auch die beliebtesten Plätze der Ladys. Für den Hahn gilt als besondere Maßnahme lediglich, dass aus Rücksicht auf die längeren Schwanzfedern bei den Sitzstangen mehr Abstand zur Wand und zum Boden gehalten wird.

Wenn man ein paar Regeln beachtet, ist es nicht allzu schwierig, den Hühnerstall so einzurichten, dass sich die Tiere wohlfühlen. Gerade in der kühlen Jahreshälfte, wenn die Verweildauer im Stall länger wird oder in Zeiten von Stallpflicht, wird sich ein gut durchdachtes Stallkonzept auszahlen. Wenn nämlich die Hühner ausreichend Rückzugs- und Ausweichmöglichkeiten erhalten und Beschäftigung finden.

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4 Kommentare zu „Die optimale Anordnung im Hühnerstall

  1. Hühnermist läßt sich wunderbar als Dünger nutzen. Vor allem, wenn man ein paar Tage danach erfährt, daß die Hühner blöderweise Kokzidien eingefangen haben, und man das verseuchte Zeugs alles schön unterm Salat verteilt hatte……. 🙂

    Zu Deutsch: kann man machen, muß man aber nicht. Da hol ich mir lieber für wenige Euronen was von der Kompostieranlage bei Bedarf. Das ist durch den professionellen Kompostiervorgang ausreichend erhitzt worden, sodaß keine Bazillen drin sind, die dem Gemüse (und damit dann mir) schaden würden.

  2. Hühnermist ist nach Zersetzung auch gut als Dünger für sämtliche Beerenfrüchte, wie Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren und Weintrauben geeignet. Ich möchte meinen, für Stachel- und Johannisbeeren auch.
    Es macht sich schon gut, kann man einige Sträucher (manches als Stämmchen) in den Hühnerauslauf zu pflanzen. Das gibt im Sommer Schatten und herunterfallende Früchte werden gern aufgepickt. Auf einer Bank, die auf 4 Ziegelsteinen etwas höher und sicher steht, habe ich z.B. auch einen Kübel und wenige große Töpfe mit Erdbeeren. Darunter hinter liegendem Holzstamm das Sandbad meiner 4 Zwergseidenhühner.

    Viel Freude mit den Flattermännern wünscht G.G. 🍀

    • Hallo Christina,
      Hühnermist ist sehr gut kompostierbar. Der Dünger aus Hühnerkot lässt Tomaten und allerlei Anderes herrlich in deinem Garten wachsen. Ein kleiner Spezial-Tipp: Streue etwas Diabas Urgesteinsmehl (https://www.eierschachteln.de/einstreuzusatz) über deinen Kompost und du beschleunigst den Zersetzungsprozess. Falls du den Hühnerkot lieber doch entsorgen möchtest, kannst du ihn einfach mit in deine Bio-Mülltonne tun.
      Viele Grüße
      Nele aus dem Team von eierschachteln.de

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